Kranke Babys, wann Sie mit dem Baby zum Arzt gehen sollten

Hier erfahren Sie, woran Sie erkennen, das Kranke Babys zum Arzt gehen sollten und wie Sie Ihr krankes Kind richtig pflegen.

Kranke Babys sind Sorgenkinder. Bei den Eltern erzeugt das Unwohlsein der Kleinen ein Gefühl, das zwischen Ohnmacht und Hilflosigkeit angesiedelt ist. Es dauert eine ganze Weile, bis man sich daran gewöhnt hat, bis man gelernt hat, die Klagen der Kinder richtig zu interpretieren, auf seinen eigenen Instinkt zu vertrauen und sich eben nicht nur hilflos zu fühlen.

Kranke Babys, wann Sie mit dem Baby zum Arzt gehen sollten

Woran Sie erkennen, Kranke Babys.

Kinder bis zu drei Jahren können meist nicht konkret sagen, dass sie sich krank fühlen. Anfangs, bei den Babys, stehen alle „jungen“ Eltern noch ziemlich hilflos da, wenn ihr Kind vor Schmerzen oder Unwohlsein weint. Die kleinen Wehwehchen der Babyzeit haben zumeist keine große Ursache – mal sind es Blähungen, mal das Zahnen, was Kinder krank macht.

Fieber hingegen ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Kind wirklich krank ist. Je älter das Kind wird, desto ausgeprägter wird der elterliche Instinkt dafür, wann ein Kind krank ist. Erste Anzeichen können neben erhöhter Temperatur Appetitlosigkeit oder Lustlosigkeit sein. In der Regel merkt man als „erfahrene“ Mutter oder „erfahrener“ Vater jetzt recht schnell, wenn etwas nicht stimmt, und kann dann entsprechend reagieren.

 

Wann Sie mit dem kranken Kind zum Arzt gehen sollten

Vor einem Arztbesuch sollte man sich nicht scheuen, auch wenn man das Gefühl hat, dass es nichts allzu Ernstes sein kann. Er ist immer angebracht, wenn man nicht sicher ist, das Richtige zu tun und eine ernsthafte Erkrankung ausschließen möchte.

Allerdings darf man nicht zu viel davon erwarten, denn Krankheiten im Baby- und Kleinkindalter folgen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten.

Sind Erwachsene krank, so hat die Krankheit einen Namen. Ist man verschnupft, so hat man einen Schnupfen. Bei Erbrechen und Durchfall handelt es sich um eine Magen-Darm-Infektion.

Aber bei Kindern ist das anders – sie haben oft keine Krankheit, sondern nur eine Reihe von Symptomen: Sie haben Fieber und einen Schnupfen (das könnte eine Erkältung sein), aber gleichzeitig auch Durchfall (also doch eine Magen-Darm-Infektion?).

Aus den unterschiedlichen Symptomen fällt es dem Laien schwer, sich ein Bild zu machen – auch die Ärzte können den Beschwerden nicht immer das eindeutige Etikett „Sowieso-Krankheit“ anheften. Mehr frustriert als beruhigt kommen darum viele Eltern vom Kinderarztbesuch wieder nach Hause. Sie fühlen sich nicht klüger als zuvor – und doch sind sie erleichtert, dass es keine „ernste“ Erkrankung ist.

Vor allem in den ersten drei Lebensjahren haben Kinder immer wieder mit so genannten „banalen Infekten“ zu kämpfen. Das liegt einfach daran, dass ihr Körper mit vielen neuen Viren und Bakterien Bekanntschaft macht, gegen die erst einmal Abwehrkräfte aufgebaut werden müssen. Eine völlig normale Sache – und doch Grund genug, einen Arzttermin zu vereinbaren.

Kranke Babys, wann Sie mit dem Baby zum Arzt gehen sollten

Kranke Babys. Keine Angst vorm Kinderarzt!

Kleine Kinder haben ein hervorragendes Gedächtnis. Sie erinnern sich noch sehr gut an den letzten Besuch beim Kinderarzt, vor allem dann, wenn etwas Unangenehmes (zum Beispiel eine Impfung) gemacht wurde.

Angst vorm Kinderarzt ist also etwas völlig Normales, weil Kinder ja auch nicht wissen, was da auf sie zukommt. Mit vernünftigen Erklärungen kommt man nicht weiter, aber vielleicht helfen einige bewährte Tipps, den Kindern Tränen und den Eltern Aufregung zu ersparen:

. Machen Sie um den Arztbesuch kein großes Theater! Es ist nicht nötig, das Kind vor jedem Arzttermin gründlich zu waschen und neu einzukleiden. Oft ist es die Angst der Eltern die sich auf die Kinder überträgt.

Ein Besuch beim Kinderarzt sollte etwas Alltägliches und Selbstverständliches sein.

. Tröster nicht vergessen! in der ungewohnten Umgebung einer Arztpraxis fühlen sich die Kinder fremd und unsicher, deshalb sollten das Schmusetier oder die Kuscheldecke immer mit dabei sein.

. Abschied vom Perfektionismus! Viele Eltern hoffen, dass sich ihr Kind beim Kinderarzt perfekt benimmt. Aber fast alle Ärzte haben durchaus Verständnis dafür, wenn die kleinen Patienten lieber auf dem Schoß der Mutter sitzend untersucht werden wollen. Das Geschrei – so peinlich es für die Eltern auch sein mag – beeinträchtigt die Arbeit des Arztes nicht.

. Keine falschen Hoffnungen machen! Man sollte immer ehrlich zu den Kindern sein. Wenn eine Behandlung unangenehm oder schmerzhaft ist, muss man das auch sagen. Wer das verschweigt oder verleugnet, erschüttert das Vertrauen des Kindes in die Eltern (oder den Arzt).

. Belohnung für tapfere Patienten In vielen Arztpraxen ist es üblich, die kleinen Patienten zu belohnen, wenn sie ganz tapfer waren. Die Hoffnung auf solch eine Belohnung macht Kinder oft mutiger. Es ist auch nichts dagegen zu sagen, dass man selbst dem Kind eine Kleinigkeit verspricht, wenn es den Arzttermin gut überstanden hat.

 

Kranke Babys. Wie Sie Ihr krankes Kind richtig pflegen

Kranke Kinder – ganz gleich wie schlimm es nun wirklich ist – brauchen eine besondere Pflege.

Die Basis dafür sollten stets Ruhe und Zuversicht sein. Man muss lernen, das Kind mit seinen Bedürfnissen oder auch Schmerzen ernst zu nehmen, denn nur dadurch fühlt es sich sicher und wohl behütet. Das liest sich einfach – und doch erfordert es den vollen Einsatz, oft rund um die Uhr.

Erfahrungsgemäß geht es Kindern in der Nacht und am Wochenende schlechter als an den übrigen Wochentagen. Für die Eltern ist das eine Belastungsprobe, die stark an den Nerven zehrt.

Es mag jeder eine andere Art und Weise entwickeln, wie er mit der Krankheit und Pflege eines kranken Kindes umgeht, aber generell lebt es sich sicher einfacher, wenn man ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche der kleinen Patienten eingeht.

Ein krankes Kind zu pflegen, soll ruhig auch heißen, es zu verwöhnen. Krankheit bedeutet Ausnahmezustand und während dieser kurzen Zeit darf auch einmal das Kind bestimmen, wie ein Tag abläuft: Wenn es spielen oder herumlaufen will, sollte man es nicht im Bett zu halten versuchen; mag es nicht essen, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Besorgnis:

Nach überstandener Krankheit wird das Versäumte meist rasch nachgeholt.

Wichtig ist nur, dass das kranke Kind immer ausreichend trinkt.

 

Wenn das Kind ins Krankenhaus muss

Einige ernsthafte Erkrankungen erfordern es, dass Kinder ins Krankenhaus müssen. In der Regel sollte man darauf achten, dass sich ein Elternteil in die Klinik mit aufnehmen lässt, um dem Kind die Angst zu nehmen. Leider wird dieses System der Mitaufnahme noch immer nicht überall praktiziert, deshalb sollte man sich – wenn noch Zeit ist – um eine Klinik bemühen, wo diese Mutter-Kind-Aufnahme machbar ist.

Muss ein Kind mit Blaulicht ins nächste Krankenhaus, dann ist es für sanfte Erklärungen meist zu spät. Deshalb sollte man sich schon frühzeitig auch mit gesunden Kindern mit diesem Thema beschäftigen. Bei solchen Gesprächen bitte weder verniedlichen noch verharmlosen, aber auch nicht übertreiben.

Ganz fatal kann es sein, wenn man dem Kind gar mit dem Krankenhaus droht. (Wenn du nicht, dann …). Spritzen zum Beispiel tun weh -und das sollte man den Kindern auch sagen -, aber dafür helfen sie hinterher auch gegen die Schmerzen.

Hilfreich sind Kinderbücher übers Kranksein. Auch das berühmte „Doktor spielen“ kann Ängsten vorbeugen.

Und: Erklären Sie dem Kind, wie es im Krankenhaus zugeht. Dass man zum Beispiel einen Schlafanzug anhat, auch wenn keine Schlafenszeit ist. Und dass die Schwestern eine Tracht tragen.

Vielen Kindern hilft es, wenn das Kuscheltier mit zum Arzt darf

Kranke Babys. Vielen Kindern hilft es, wenn das Kuscheltier mit zum Arzt darf

 

Checkliste: Klinikkoffer für die Kleinen

. Zunächst natürlich das Übliche:
. Schlafanzüge und Unterwäsche
. Socken und Hausschuhe
. Waschzeug
. Bademantel und Jogginganzüge
. Viel wichtiger sind Spielsachen:
. der Lieblingsteddy oder die Schmusedecke
. Bilderbücher und Lieblingsspiele
. Spielzeug und Spieluhr mit der Lieblingsmusik
. Damit sich ihr Kind wohler fühlt, schreiben Sie ein Info-Blatt fürs Personal:
. Notieren Sie die Kosenamen des Kindes, genauso seine Bezeichnungen oder Namen für Mutter, Vater und Geschwister.
Beschreiben Sie Einschlafrituale oder die persönliche Weise zu trösten.
. Listen Sie besondere Ängste und Vorlieben auf, genauso wie Lieblingsspeisen und das, was das Kind gar nicht essen mag.
. Vergessen Sie nicht die Ausdrücke, die Ihr Kind für „Wasserlassen“, „Stuhlentleerung“, „Schmerzen“, „Hunger“ oder „Durst“ verwendet.

 

Kranke Babys. Wer bei der Krankenpflege hilft

Sind Vater und/oder Mutter berufstätig, so sind die Krankheiten der Kleinen eine zusätzliche Belastung. In der Regel hat jeder Arbeitnehmer – ganz gleich ob Mutter oder Vater – Anspruch auf zusätzliche freie Tage für die Pflege des Kindes (jeder Elternteil jeweils zehn Tage, Alleinerziehende 20 Tage). Um diese in Anspruch zu nehmen, muss ein Attest des behandelnden (Kinder-) Arztes beim Arbeitgeber vorgelegt werden.

Diese 20 Tage pro Jahr sind schnell vorbei – und viele Eltern müssen dann für die Krankenpflege auf ihre Urlaubstage zurückgreifen. Wenn es gar nicht mehr anders geht, gibt es dazu in vielen Großstädten noch eine Alternative: Ambulante Kinderkrankenpflege-Dienste.

 

Kranke Babys. Von Augentropfen bis Zäpfchen -Tipps, wie man sie richtig verabreicht

. Kranke Babys. Augensalben Man zieht das untere Augenlid herunter und trägt die Salbe direkt aus der Tube von innen nach außen auf. Am besten geht es, wenn einer das Kind dabei festhält. Säuglinge kann man auch in eine weiche Decke wickeln, sodass sie nicht mit den Armen herumfuchteln können

Kranke Babys. Augentropfen Das Kind sollte auf dem Rücken liegen und muss dabei zumeist festgehalten werden. Mit zwei Fingern spreizt man die Augenlider leicht auseinander und träufelt einen Tropfen Flüssigkeit hinein. Etwas ältere Kinder kann man auffordern, nach oben zu schauen, dann zieht man das Unterlid herunter und tropft das Medikament ins untere Augenlid.

. Kranke Babys. Nasensprays oder Nasentropfen Nasensprays lassen sich oftmals einfacher handhaben als Nasentropfen. Dabei muss man die Sprayöffnung nur wenig in das Nasenloch einführen und einmal sprühen.
Beim Verabreichen von Nasentropfen sollte der Kopf des Kindes nach hinten gebeugt sein. Um den bitteren Nachgeschmack zu mildern, gibt man ihnen etwas zum Nachtrinken.

. Kranke Babys. Ohrentropfen Dazu legt man das Kind seitlich hin. Ziehen Sie nun die Ohrmuschel mit Daumen und Zeigefinger leicht nach hinten und oben – das streckt den Gehörgang. Mit der anderen Hand träufeln Sie die Tropfen in den Gehörgang, anschließend sollte das Kind noch einige Minuten liegen bleiben.

Kranke Babys. Wichtig: Ohrentropfen sollten vor der Anwendung mit der Hand auf Körpertemperatur angewärmt werden.

. Säfte und Trockensäfte (Suspensionen) Medikamente in Saftform sind oftmals durch Süß- und Aromastoffe angereichert, die sie angenehmer machen sollten. Trockensäfte müssen vor dem Gebrauch zunächst mit Wasser angerührt werden.

Kranke Babys, wann Sie mit dem Baby zum Arzt gehen sollten

Kranke Babys. Tropfen kann man dem Kind auf einen Keks träufeln

 

Kranke Babys. Bittere Pillen – so macht man sie schmackhaft

Tabletten, Tropfen, Dragees oder Kapseln sind für Kinder eine ziemlich bittere Medizin. Wenn Kinder solche Medikamente nehmen müssen, spielen sich zu Hause nicht selten Dramen ab. Deshalb hier ein paar Tipps, wie es leichter geht:

. Kranke Babys. Medikamente in Tropfenform können zumeist problemlos auch auf einen weichen Keks oder eine Waffel geträufelt werden. Auf diese Weise freunden sich die Kinder meist gut damit an.

. Kranke Babys. Tabletten oder Dragees können mit dem Lieblingsgetränk heruntergespült werden.

. Kranke Babys. Bei kleineren Kindern kann man sie (je nach Größe zerdrückt) in eine Miniportion Obstbrei (zum Beispiel Banane) mischen.
. Unbedingt den Arzt fragen, ob man zum Beispiel Kaspeln auseinander ziehen und in die Nahrung einrühren darf. Manche Medikamente vertragen sich nicht mit Fruchtsäften, andere nicht mit Milchprodukten.

. Kranke Babys. Immer den Beipackzettel der Medikamente genau studieren, dort werden oft auch Tipps gegeben, wie man die Medikamente möglichst kinderfreundlich verabreichen kann.

Vor jeder Medikamentengabe muss die Flasche kräftig geschüttelt werden.
Weigert sich das Kind die Medizin vom Löffel zu nehmen, fragen Sie den Arzt, ob sie mit Säften oder Milch gemischt werden darf. Bei Säuglingen hilft auch eine Pipette, die man in der Apotheke kaufen kann.
Wichtig: Trockensäfte sollen im Kühlschrank aufbewahrt werden – beachten Sie die Beipackinformationen.

. Kranke Babys. Zäpfchen (Suppositorien) Babys und Kleinkindern gibt man die Zäpfchen am besten, indem man sie vorher mit einigen Tropfen Baby öl, Creme oder Wasser betropft. Nach dem Einführen in den Po gleiten sie dann besonders gut. Trotzdem sollte man die Pobacken anschließend noch einige Minuten zusammendrücken, damit das Zäpfchen nicht sofort wieder herauskommt.
Zäpfchen brauchen in der Regel 20 Minuten, bis sie ihre Wirkstoffe abgegeben haben.
Wichtig: Nicht über 25 Grad lagern, also an warmen Tagen in den Kühlschrank legen.

 

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