Kinderkrankheiten Teil 3 von M bis S erkennen und helfen

In diesem Artikel Kinderkrankheiten Teil 3 erfahren Sie wie man die Symptome erkennen und umfassende Maßnahmen ergreifen kann.

Im Artikel Kinderkrankheiten Teil 3 befassen wir uns mit den Krankheiten, Magenpförtnerkrampf, Mandelentzündung, Milchschorf (und Gneis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Neurodermitis, Phimose, Polypen, Pseudokrupp, Salmonellen, Scharlach und Soor.

Kinderkrankheiten Teil 3 von M bis S erkennen und helfen

Magenpförtnerkrampf

Die Ursache für diese Erkrankung ist eine zu stark entwickelte Ringmuskulatur am Magenausgang (Magenpförtner). Diese lässt den Nahrungsbrei aus dem Magen nicht in den anschließenden Zwölffingerdarm abfließen.

Die Folge ist Erbrechen. Betroffen sind vor allem Kinder in den ersten drei Lebensmonaten, häufiger Jungen als Mädchen. Der Magenpförtnerkrampf ist jedoch relativ selten (etwa drei von 1000 Kindern) und vermutlich erblich bedingt.

Kinderkrankheiten Teil 3. Magenpförtnerkrampf erkennen:

Die ersten Symptome zeigen sich zwischen der zweiten und sechsten Lebenswoche. Die Babys erbrechen direkt nach der Mahlzeit oder bis zu einer Stunde später die gesamte Nahrung – und zwar urplötzlich und im hohen Bogen. Der Säugling ist sofort danach wieder hungrig und trinkt dann erneut gierig. Die betroffenen Babys haben seltener als andere Stuhlgang und produzieren nur wenig Urin.

Die Kleinen verlieren rasch an Gewicht, die Haut trocknet aus und wird schlaff. Nach dem Trinken kann man oft eine vermehrte Magentätigkeit (wellenartige Bewegungen von links nach rechts) durch die Bauchdecke beobachten.

Kinderkrankheiten Teil 3. Bei Magenpförtnerkrampf zum Arzt gehen:

Zeigen sich die oben beschriebenen Symptome, muss man zum Arzt. Eine gesicherte Diagnose ist nur durch Ultraschall möglich – und nur ein operativer Eingriff kann helfen. Bei einem leichteren Krankheitsverlauf oder wenn die Symptome später (nach dem dritten Monat) auftauchen, ist auch eine konservative Behandlung möglich. Im Wesentlichen wird dabei die Nahrung auf mehrere, kleine Mahlzeiten verteilt und eventuell krampflösende Medikamente verabreicht.


Kinderkrankheiten Teil 3


Mandelentzündung

Im oberen Teil des Nasen-Rachen-Raumes liegen die Rachenmandeln (Polypen genannt), am Übergang von der Mundhöhle zum Rachen sitzen links und rechts die Gaumenmandeln (Tonsilen). Sie gehören zum lymphatischen System des Körpers und haben die Aufgabe, Krankheitserreger abzufangen. Besonders bei Kindern neigen die Gaumenmandeln dazu, sich zu entzünden.

Kinderkrankheiten Teil 3. Mandelentzündung erkennen:

Erkältungskrankheiten, die durch Viren verursacht werden, greifen auch die Mandeln an. Zu den bekannten Erkältungssymptomen kommen noch Kopfschmerzen, hohes Fieber, Erbrechen und eine gerötete Rachenschleimhaut oder geschwollene Mandeln hinzu. Eine Mandelentzündung kann eine Mittelohrentzündung oder Bronchitis begünstigen.

Kinderkrankheiten Teil 3. Eitrige Mandelentzündung

Eine schlimmere Form der Mandelentzündung ist die eitrige Mandelentzündung (eitrige Angina).

Kinderkrankheiten Teil 3. Eitrige Mandelentzündung erkennen:

Charakteristisch sind neben hohem Fieber (40 – 41 Grad), extreme Schluckbeschwerden, die Kinder oft als „Bauchschmerzen“ beschreiben. Sie zeigen sich dadurch, dass gerade kleine Kinder die Nahrung verweigern. Hinzu kommen übler Mundgeruch, Halsschmerzen, die in Richtung Ohr ausstrahlen, Erbrechen und Übelkeit. Die Gaumenmandeln zeigen weißliche Beläge, Kieferwinkel- und Halslymphknoten sind vergrößert.

Bei Eitriger Mandelentzündung zum Arzt gehen:

Kinder, die eine eitrige Angina haben, fühlen sich schwer krank, und deshalb sollte man mit ihnen auch zum Arzt gehen. Sollte sich die Diagnose bestätigen, ist eine Antibiotika-Behandlung durchaus sinnvoll und notwendig.

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Kinderkrankheiten Teil 3


Milchschorf (und Gneis)

Milchschorf ist zwar eine allergische Reaktion, hat aber nichts mit einer Überempfindlichkeit gegen Milch zu tun. Die Ursachen sind nicht genau bekannt, doch dürfte eine Überempfindlichkeit der Haut mit dafür verantwortlich sein. Gneis (oder Kopfgrind) ist eine typische Säuglingskrankheit und erscheint zumeist in den ersten drei Lebensmonaten.

Kinderkrankheiten Teil 3. Milchschorf und Gneis erkennen:

Beim Milchschorf wird die Haut im Gesichts- und Kopfbereich rot und schuppig. Es bilden sich Knötchen und Bläschen, die stark jucken und nässen. Verkrustet die Haut an diesen Stellen, sieht es aus wie gegorene Milch (daher kommt der Name Milchschorf).

Gneis findet man überwiegend am Kopf unter den Haaren sowie in Hautfalten (zum Beispiel hinterm Ohr). Es ist eine gelbliche, fettglänzende Ablagerung, die mitunter übel riecht, aber weder juckt noch nässt.

Kinderkrankheiten Teil 3. Dem Kind bei Milchschorf helfen:

Beim Milchschorf sollte das Kind nicht zu häufig gebadet werden, Seife muss ganz vermieden werden. Hilfreich sind Kleiebäder und gegen extremen Juckreiz kann der Arzt lindernde Salben verordnen. Auch beim Gneis sollte man Seife meiden und die Haut nur mit reizlosem Öl reinigen.

Milchschorf zum Arzt gehen:

Leiden Kinder unter Milchschorf oder Gneis, sollte man sie vom Arzt untersuchen lassen. Eine gezielte Behandlung ist zwar nicht notwendig, da beides in den ersten sechs Monaten von selbst zurückgeht. Aber der Arzt kann eventuelle andere Erkrankungen ausschließen.


Kinderkrankheiten Teil 3


Mittelohrentzündung (Otitis media)

Bei Babys und Kleinkindern kommt eine Mittelohrentzündung leider relativ häufig vor. Sie entwickelt sich zumeist im Zusammenhang mit einer Erkältung oder als Komplikation einer Kinderkrankheit (z. B. Mumps). Bakterien und Viren gelangen durch das Blut oder durch den Verbindungsgang zwischen Mund und Ohren (Ohrtrompete) ins Mittelohr und verursachen eine Schwellung des Trommelfells. Zum Teil kommt es zu einem wässrigen oder eitrigen Ausfluss aus dem Ohr.

Kinderkrankheiten Teil 3. Mittelohrentzündung erkennen:

Das Kind klagt über Ohrenschmerzen, es mag nicht essen, ist unruhig; Babys weinen viel. Vor allem bei jüngeren Kindern kann eine Mittelohrentzündung von Durchfall und Erbrechen begleitet werden. Die Schmerzen sind stechend und pochend. Die Kinder fassen sich ans Ohr, manche werfen den Kopf hin und her. In sehr vielen Fällen geht eine Mittelohrentzündung mit hohem Fieber einher.

Kinderkrankheiten Teil 3. Bei einer Mittelohrentzündung zum Arzt gehen:

Wenn Sie den Verdacht auf eine Mittelohrentzündung haben, gehen Sie unbedingt zum Arzt. Falls sich die Vermutung bestätigt, wird er – je nach Schwere der Entzündung – die entsprechenden Medikamente verordnen. Zusätzlich wird der Arzt Ihnen wahrscheinlich Nasentropfen empfehlen, damit die Schwellung zurückgeht und die Ohrtrompete durchgängig wird.

Zur Unterstützung der Therapie und gegen die Schmerzen können Sie feuchtwarme Umschläge oder einen Zwiebelwickel (eine halbe Zwiebel in ein Taschentuch wickeln und 15 Minuten auf das Ohr halten) machen. Läuft Sekret aus dem Ohr heraus, säubern Sie nur das äußere Ohr vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder Zelltuch.

Kinderkrankheiten Teil 3. Einer Mittelohrentzündung Vorbeugen:

Vorbeugen heißt in diesem Fall, Zugluft vermeiden – Babys und Kleinkinder sind sehr zugempfindlich. Fahren Sie im Auto nicht mit offenen Fenstern und/oder ziehen Sie Ihrem Kind bei starkem Wind eine Mütze oder ein Stirnband an.

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Kinderkrankheiten Teil 3. Um einer Mittelohrentzündung vorzubeugen, sollte das Kind bei Zugluft eine Mütze tragen


Kinderkrankheiten Teil 3


Neurodermitis

Immer mehr Kinder leiden unter Neurodermitis, einer allergischen Krankheit, die sich vor allem durch heftig-juckende Hautausschläge in den Kniebeugen, an den Ellbogen und Handgelenken, am Haaransatz und im Gesicht zeigt. Das Schlimme daran ist, dass man immer noch nicht weiß, wodurch Neurodermitis ausgelöst wird. Lebensmittel scheinen ebenso wie psychische Einflüsse eine Rolle zu spielen. Viele Kinder erkranken zusätzlich an Asthma und Heuschnupfen.

Tatsache ist, dass erblich vorbelastete Kinder ein höheres Risiko tragen. Verstärkter Milchschorf im Säuglingsalter gilt ebenfalls als mögliches Indiz für eine später auftretende Neurodermitis.

Die konventionelle Schulmedizin setzt bei der Behandlung immer noch auf Antihistaminika und im schlimmeren Fall auf Kortison haltige Präparate. Gute Erfahrungen wurden allerdings auch durch konsequente Ernährungsumstellung und psychologische Behandlung gemacht. Für die meisten Eltern von Neurodermitis kranken Kindern beginnt mit dem Ausbruch der Krankheit eine lange Odyssee von Arzt zu Arzt.

Neurodermitis ist keine Erkrankung, die sich in wenigen Zeilen beschreiben lässt. Das Therapie-Angebot ist sehr breit, und oft hilft nur das Ausprobieren, um über die Effektivität etwas aussagen zu können. In sehr vielen Städten gibt es bereits Neurodermitis-Selbsthilfeinitiativen, in denen ein Erfahrungsaustausch möglich ist.

Neurodermitis Informationen: Bundesverband Neurodermitis

 

Phimose

Plötzlicher Kindstod Der „plötzliche Kindstod“ ist eine Horrorvision, die wohl die meisten Eltern im ersten Lebensjahr ihres Kindes verfolgt. Der unerwartete Tod scheinbar gesunder Babys (meist zwischen der 8. Lebenswoche und dem 7. Lebensmonat) gibt Experten immer noch Rätsel auf. Allerdings ist man in den letzten Jahren auf mögliche Gründe und Ursachen gestoßen, die zum plötzlichen Kindstod, auch SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) genannt, führen.

Eindeutige Erfolge brachte die Empfehlung, Babys nicht mehr in der Bauchlage, sondern auf dem Rücken zu betten. Seit diese Maßnahme empfohlen wurde (etwa ab 1991), ging die Zahl der SIDS-Babys um circa 40 Prozent zurück.

Risikofaktoren, die auf eine Gefährdung des Babys hinweisen und daher beachtet werden sollten:

  • Babys, die schon einmal in einer lebensbedrohlichen Situation waren und gerettet wurden Säuglinge (auch Frühgeborene), die nach der Geburt beatmet werden mussten oder Atemstörungen zeigten
  • Babys mit extremen Saug- und Schluckbeschwerden
  • Babys, die im Schlaf ohne ersichtlichen Grund stark schwitzen
  • Babys von rauchenden Eltern zählen ebenfalls zur Risikogruppe.

Das alles können, müssen aber keine Hinweise auf eine drohende Gefahr sein. Zu den möglichen Risikofaktoren werden neuerdings auch die „Babyphones“ gezählt, die ja eigentlich über den ruhigen Schlaf des Kindes wachen sollten. Zu nahe am Babybettchen aufgestellt, sollen auch sie (durch das elektromagnetische Feld, das sie erzeugen) als Verursacher des plötzlichen Kindstods infrage kommen.

Nähere Informationen gibt die:

GEPS – Gesellschaft zur Erforschung des Plötzlichen Säuglingstods


Kinderkrankheiten Teil 3


Polypen

Eine vergrößerte Rachenmandel behindert die Nasenatmung. Deshalb atmen die betroffenen Kinder häufig durch den geöffneten Mund und sind deshalb besonders anfällig für Erkältungskrankheiten. Die Wucherungen (also die Polypen) verschließen den Verbindungsweg (die Ohrtrompete) zwischen Rachenraum und Mittelohr, wodurch es zu Hörstörungen und häufigen Mittelohrentzündungen kommen kann. Kinder, die mit Polypen Probleme haben, schnarchen nachts und schlafen deshalb schlecht.

Kinderkrankheiten Teil 3. Polypen-Wucherungen erkennen:

Die Kinder haben zumeist einen chronischen Schnupfen und eine klosige, nasale Sprache. Sie schnarchen nachts viel und schlafen deshalb schlecht. Tagsüber sind sie häufig müde und übel gelaunt. Beim Atmen durch den Mund trocknen die Schleimhäute eher aus und sind so anfällig für Krankheitserreger. Die Kinder sind öfter als andere erkältet.

Kinderkrankheiten Teil 3. Bei Polypen zum Arzt gehen:

Da Polypen-Kinder sowieso häufiger krank sind, werden Arztbesuche zur Regel. Sie sollten gegebenenfalls mit ihm besprechen, ob es sinnvoll ist, die Polypen zu entfernen. Das geschieht heute in der Regel durch eine ambulante Operation, die relativ harmlos und inzwischen auch in den meisten Praxen Routine ist.

Wichtig: Verhältnismäßig große Polypen und Mandeln sind bei gesunden Kindern (zwischen drei und neun Jahren) völlig normal, erst später werden diese kleiner.


Kinderkrankheiten Teil 3


Pseudokrupp

Der erste Anfall trifft die Eltern meist völlig unerwartet. Mitten in der Nacht beginnt ein zuvor noch friedlich schlafendes Kind bellend zu husten und mit heiserer Stimme zu weinen. Beim Einatmen hört man ein ziehendes, juchzendes Geräusch. Den Kindern fällt das Atmen zunehmend schwer, und sie bekommen Angst, was die Atemnot nur noch verschlimmert. In der Regel muss man beim ersten, unerwarteten Pseudokrupp-Anfall sofort den Notarzt verständigen.

Kinderkrankheiten Teil 3. Pseudokrupp – Hinweise, dass ein Anfall bevorsteht:

Viele Eltern berichten, dass in den Tagen (oder Stunden) vor einem Anfall die Kinder erste Erkältungssymptome zeigen. Im Wesentlichen läuft die Nase, ansonsten sind die Kinder putzmunter. Davon abgesehen gibt es keine Hinweise, dass ein Pseudokrupp-Anfall droht. In den Nächten nach dem ersten Anfall kann es zu weiteren, kleineren Atemnot-Attacken kommen.

Kinderkrankheiten Teil 3. Pseudokrupp – wodurch er ausgelöst wird:

Die Ursache liegt in (Erkältungs-)Viren, die dazu führen, dass der Kehlkopf anschwillt und dadurch das Atmen erschwert wird. Betroffen sind Kinder ab dem sechsten Monat; etwa jedes zehnte Kind hat mindestens einen dieser Anfälle hinter sich, bis es eingeschult wird. Umweltbelastungen spielen beim Pseudokrupp insofern eine Rolle, als schlechte Atemluft die Schleimhäute so schädigt, dass sie anfälliger werden.

Kinderkrankheiten Teil 3. Pseudokrupp-Anfall – so erkennt man ihn:

Ein Anfall kündigt sich durch bellenden Husten und ziehende Atemgeräusche an. Manche Eltern vergleichen es mit dem „Heulen eines Wolfes“. Die Stimme des Kindes ist heiser und tonlos. Bei Atemnot zieht sich die Haut an den Rippen und am Hals nach innen.

Kinderkrankheiten Teil 3. Pseudokrupp – im Notfall helfen:

  • Ruhig bleiben, denn die Panik der Eltern überträgt sich auf das Kind und vergrößert die Atemnot
  • Kalte, frische Luft beruhigt die geschwollenen Atemwege
  • Gehen Sie ans offene Fenster oder in den Garten
  • Hängen Sie im Schlafzimmer des Kindes feuchte Tücher auf
  • Bei akuter Atemnot (und wenn es der erste Anfall ist) den Notarzt rufen
  • Nach dem ersten Anfall werden Notfallzäpfchen verordnet, die man stets griffbereit haben sollte. Sie enthalten Kortison und führen zum schnelleren Abschwellen des Kehlkopfs.

Wichtig: Es kann bis zu 30 Minuten dauern, bis das Zäpfchen hilft. Pseudokrupp und Epiglottitis: Beide Erkrankungen haben ein ähnliches Erscheinungsbild, nur dass die Epiglottitis noch schlimmer ist. Deutliches Kennzeichen für die Epiglottitis ist zunehmende Atemnot, verbunden mit Schluckbeschwerden und hohem Fieber.


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Salmonellen

Inzwischen sind sie in aller Munde – und das leider im wahrsten Sinne des Wortes: Über 200 000 Menschen erkranken jedes Jahr an Durchfall, der durch Salmonellen ausgelöst wurde. Sehr junge und ältere Menschen trifft es dabei besonders hart.

Salmonelleninfektion erkennen:

Fieber, Kolik artige Bauchschmerzen, Schüttelfrost, Erbrechen, heftige Durchfälle (mit Blutspuren) sind die häufigsten Begleiterscheinungen einer solchen Salmonellen-Infektion.

Die gefährlichen Bakterien können durch Hühnereier und Geflügelfleisch übertragen werden, aber auch durch Speiseeis, Cremetorten oder durch Tiramisu. In allen Lebensmitteln, die mit rohen Eiern hergestellt werden, können auch Salmonellen stecken; das Gleiche gilt leider auch für Tiefkühlkost. Vor einer Ansteckung ist niemand gefeiht.

Salmonellen-Infektion – was kann man tun?:

Der Durchfall und die Begleitsymptome werden ganz konventionell mit Durchfallpräparaten und Elektrolyt-Zufuhr behandelt. Durch eine Labor Untersuchung können die Salmonellen im Stuhl festgestellt werden – das geschieht meist dann, wenn der Durchfall sehr heftig ist und über mehrere Tage unvermindert anhält.

Ist der Durchfall vorüber, kann man versuchen, durch eine Lactulose-Therapie die Darmflora so zu verändern, das man den Salmonellen die Lebensgrundlage entzieht. Ob das die Dauer der Erkrankung jedoch abkürzt, ist nicht sicher. Auch wenn sich der Durchfall beruhigt hat, scheidet der Patient noch Salmonellen aus – und solange dürfen zum Beispiel Kinder nicht in den Kindergarten und manchmal auch nicht in die Schule.

Wie viel Sinn diese Anwendung des Bundesseuchengesetzes bei Salmonellen macht, braucht nicht diskutiert zu werden. Denn eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist eigentlich nur durch den direkten Kontakt mit dem Stuhl möglich und somit durch die Einhaltung einiger simpler Hygienemaßnahmen auszuschließen.

Salmonellen – Vorbeugen statt heilen:

Ein Warnhinweis ist natürlich angebracht. Eier sollten stets durchgegart sein, Hühnerfleisch genießt man am besten nur gut durchgebraten, denn Salmonellen sind ausschließlich hitzeempfindlich – die Bakterienzahl kann man bei rund 70 Grad ausreichend vermindern, das Tiefkühlen hingegen kann ihnen nichts anhaben. Hat man sich trotzdem mit Salmonellen infiziert, hilft nur noch abwarten. Bei Kindern kann es drei Monate oder sogar ein halbes Jahr dauern, bis sie endgültig verschwunden sind.


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Scharlach

Scharlach verläuft heute bei uns viel harmloser als früher, auch schwere Komplikationen sind selten geworden. Allerdings kommt es immer noch zu regelrechten Scharlach-Epidemien. Da es verschiedene Krankheitserreger gibt, kann man mehrmals daran erkranken. Die Scharlacherreger (Streptokokken) können heute schnell und effektiv mit Antibiotika (Penicillin) behandelt werden, sodass schon nach drei Tagen keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Ein nicht behandeltes Scharlachkind hingegen trägt die Erreger monatelang im Körper und kann andere infizieren. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion bei Kontakt mit erkrankten oder gesunden Keimträgern. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sieben Tage.

Scharlach erkennen:

Zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung steigt plötzlich die Körpertemperatur stark an (über 39 Grad). Das Kind klagt über Schüttelfrost, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Oft muss es sich übergeben. Charakteristisch ist eine rote, geschwollene Zunge („Himbeerzunge“). Eher selten kommt es heute noch zu dem typischen Scharlach-Ausschlag: Er beginnt in den Achselhöhlen und Innenseiten der Oberschenkel und breitet sich über den ganzen Körper aus.

Die roten Flecken sind hirsekorn- bis stecknadelkopfgroß und leicht erhoben. Das Gesicht ist fieberrot, nur rund um den Mund bleibt eine blasse Partie. Nach zwei Tagen beginnt die Haut, sich zu schuppen.

Bei Scharlach zum Arzt gehen:

Von einer Eigentherapie ist dringend abzuraten, da eine Nicht-Behandlung schwere Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, lebenslange Herzschäden oder Nierenentzündungen) nach sich ziehen kann. Nur der Arzt kann eine Scharlachinfektion gesichert feststellen und dann die notwendigen Antibiotika verordnen.

Eine Besserung tritt dadurch rasch – innerhalb von 48 Stunden – ein. Das Medikament muss jedoch unbedingt zu Ende genommen werden, denn sonst könnte es zu einem Rückfall kommen.

Wichtig: Hat Ihr Kind Scharlach, so können auch Sie (oder die Geschwister) sich angesteckt haben. Lassen Sie vorsorglich vom Arzt einen Scharlach-Abstrich machen.


Kinderkrankheiten Teil 3


Soor

Hefepilze (Candida albicans) und Pilzerkrankungen sind in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Bei Kindern treten vor allen Dingen Mund- und Hautsoor auf. Auslöser kann zum Beispiel eine Antibiotika-Behandlung sein, die das natürliche Gleichgewicht der Mundflora gestört hat und sie deshalb anfällig für Krankheitserreger macht.

Soor erkennen:

Beim Mundsoor zeigt sich auf der Zunge, dem Gaumen, Zahnfleisch und Wangenschleimhaut ein flächiger, weißlicher Belag. Er sieht etwas wie gegorene Milch aus und haftet fest. Beim Versuch ihn wegzuwischen, kann die befallene Stelle leicht bluten. Das Kind verweigert zu warme oder zu harte Nahrung, weil das Essen sehr schmerzhaft ist.

Bei Soor zum Arzt gehen:

Stellt man die oben beschriebenen Symptome fest, sollte man mit dem Kind zum Arzt gehen. Behandelt wird der Mundsoor mit einem Antimykotikum, das in den Mund eingeträufelt wird; für den Hautsoor wird der Arzt eine entsprechende Salbe zum Eincremen verordnen. Der Pilzbefall beim Hautsoor zeigt sich vor allem am Po und im Genitalbereich. Es bilden sich kleine rote Pünktchen und/oder Bläschen, die sich dann zu einem großflächigen Ausschlag ausweiten. Oft verbirgt sich hinter häufigem Wund sein eine Pilzinfektion.

 

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