Kinderkrankheiten Teil 4 von V bis Z erkennen und helfen.

Kinderkrankheiten Teil 4: Eine Übersicht von A bis Z, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, Symptome erkennen und Maßnahmen ergreifen.

Im Artikel Kinderkrankheiten Teil 4 befassen wir uns mit den Krankheiten, Verstopfung, Vorhautverengung (Phimose), Windpocken, Zeckenbiss, Lyme-Borreliose, und Zöliakie, erfahren Sie wie man die Symptome erkennen und umfassende Maßnahmen ergreifen kann.

Kinderkrankheiten Teil 4 von V bis Z erkennen und helfen.

Kinderkrankheiten Teil 4, Verstopfung

Mit der Verstopfung ist es ähnlich wie mit dem Durchfall, man kann keine eindeutige Regel vorgeben, wann ein Kind verstopft ist. Manche Kinder haben nur alle zwei Tage Stuhlgang, andere wiederum mehrmals täglich. Es ist individuell also sehr unterschiedlich, wann man von einer Verstopfung sprechen kann.

Zuerst einmal stellen die Eltern fest, dass das Kind nicht „wie normal“ kann, wenn es muss. Kommt es jedoch zu einer Stuhlentleerung, scheidet das Kind nur kleine Mengen trockenen und harten Stuhls aus. Außerdem ist die Entleerung meist schmerzhaft.

Anhaltende Verstopfung zeigt sich durch Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, belegte Zunge und Mundgeruch.

Dem Kind bei Verstopfung helfen: Kinderkrankheiten Teil 4 

In den meisten Fällen genügt es, die Ernährung ein bisschen zu verändern. Achten Sie auf eine gesunde Mischkost, die reichlich Ballaststoffe enthält. Den Darm bringen beispielsweise Obstsäfte in Gang, leicht abführend wirken auch Zwetschgen, Weintrauben, Feigen oder Leinsamen. Außerdem sollte man dem Kind mehr zu trinken geben – das gilt übrigens auch für Säuglinge.

Hilfreich ist auch eine Darmmassage: Dabei streicht man von rechts unten nach oben und weiter nach links unten (in U-Form) über den Unterbauch des Kindes.

Bei Verstopfung zum Arzt gehen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Lässt sich die Verstopfung nicht durch eine Ernährungsumstellung beheben oder kommt sie sehr häufig vor, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird gegebenenfalls ein Glycerin Zäpfchen oder Einmalklistier verordnen. Abführmittel für Erwachsene sind für Kinder ungeeignet.

Kinderkrankheiten Teil 4 von V bis Z erkennen und helfen.

Eine gesunde Mischkost mit genügend Ballaststoffen verhindert Verstopfung, Kinderkrankheiten Teil 4 


Kinderkrankheiten Teil 4


Vorhautverengung (Phimose)

Was manche Eltern für einen „Defekt“ halten, ist im Kleinkindalter normal: Die Vorhaut am Glied (Penis) der kleinen Jungen ist mit der Eichel verklebt. Es sollte daher nicht versucht werden, die Vorhaut über die Eichel zurückzuschieben. Erst wenn ein Junge etwa vier Jahre alt ist, sollte sich die Vorhaut über die Eichel zurückziehen lassen. Ist das nicht möglich, liegt eine Fehlbildung vor, die behandelt werden muss.

Vorhautverengung erkennen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Problematisch wird eine Vorhautverengung bei kleinen Jungen bis zum vierten Lebensjahr nur dann, wenn die natürliche Öffnung in der Vorhaut nicht groß genug ist, um den Urin durchzulassen. Eltern erkennen dies dadurch, dass der Urin nur im feinen, oft auch häufig unterbrochenem Strahl austritt. Dann staut sich der Urin und kann daher Entzündungen am Glied verursachen.

Dem Kind bei einer Vorhautverengung helfen:

Von einer „Eigentherapie“ ist dringend abzuraten. Beim Versuch, die Vorhaut zu früh über die Eichel zurückzuschieben, kann es zu winzigen Einrissen, Vernarbungen und Entzündungen der Vorhaut kommen. Jegliche Art von Dehnung ist überflüssig – im Gegenteil, sie kann sogar zu einer wirklichen Verengung der Vorhaut führen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Sohn betroffen ist, sollten Sie den Arzt fragen.

Bei einer Vorhautverengung zum Arzt gehen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Immer dann, wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie bei nächster Gelegenheit den Kinderarzt auf dieses Thema ansprechen. Liegt tatsächlich eine Vorhautverengung vor (was eher selten ist), so wird er Sie über die notwendigen Schritte informieren. In einigen Fällen hilft die Behandlung mit einer Hormonsalbe, aber unter Umständen muss auch ein operativer Eingriff vorgenommen werden.


Kinderkrankheiten Teil 4


Windpocken

Diese Kinderkrankheit kommt im wahrsten Sinn des Wortes „angeflogen“. Die Krankheitserreger gehören zu den Herpesviren und sind wie diese extrem ansteckend. Alle Kinder, vom Säuglingsalter bis etwa zum zehnten Lebensjahr, sind für Windpocken besonders empfänglich. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, wenn die Kinder direkten Kontakt zu einem Windpockenkranken hatten, oder auch einfach durch strömende Luft.

Windpocken sind die Reaktion auf den Varicella-Zoster-Virus, der auch die Gürtelrose auslöst. Wichtig ist das insofern, dass sich Kinder bei Erwachsenen, die eine Gürtelrose haben, mit Windpocken anstecken können. Die Inkubationszeit kann relativ lang sein: zwischen neun und 28 Tagen.

Windpocken erkennen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Die Krankheit beginnt zumeist mit erkältungsähnlichen Symptomen und leichtem Fieber (zwischen 38 und 39 Grad). Erst dann entwickelt sich der Windpocken-typische Ausschlag: kleine rote Flecken, die sich in linsengroße Pusteln und schließlich in wasserhelle, in der Mitte gedellte Bläschen verwandeln. Diese trocknen dann unter Verkrustung ein.

Der Ausschlag beginnt am Körper, wandert dann zu den Gliedmaßen und ins Gesicht. Auch Kopfhaut, Mundschleimhaut, Augenlider und Genitalbereich können betroffen sein. Besonders zu schaffen macht den Kindern der Juckreiz.

Dem Kind bei Windpocken helfen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Hat das Kind Fieber, ist Bettruhe angebracht. Ansonsten ist es das Wichtigste, den Juckreiz zu lindern und das Kind vom Kratzen abzuhalten. Gegen den Juckreiz helfen lauwarme Duschen. Kleidung aus Baumwolle reizt die Haut am wenigsten. Außerdem sollten die Fingernägel der Kinder stets kurz geschnitten sein, um das Aufkratzen zu verhindern. Aufgekratzte Bläschen können sich entzünden und beim Abheilen Narben hinterlassen.

Bei Windpocken zum Arzt gehen:

Der Arzt sollte ein an Windpocken erkranktes Kind auf alle Fälle untersuchen. Wenn Sie einen Termin vereinbaren, sprechen Sie über Ihren Verdacht, damit in der Arztpraxis Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ansteckung anderer Kinder ergriffen werden können. Der Arzt kann juckreizstillende Puder und Lotionen verordnen.

 

Windpocken erklärt (Video)


Kinderkrankheiten Teil 4


Zeckenbiss

Die Zecke ist in den letzten Jahren ins Gerede gekommen. Der unappetitliche Blutsauger kann nämlich gleich zwei schwere Krankheiten übertragen. Zum einen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und zum anderen die Lyme-Borreliose. Zecken kommen besonders häufig in bewaldeten Gebieten bis zu 800 m Höhe vor. Das Risiko, selbst in typischen Zeckengebieten (zum Beispiel im Bayerischen Wald, längs der Donau, in Südbayern) von einer infizierten Zecke befallen zu werden, liegt bei etwa sieben Prozent.

Trotzdem darf man die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen und sollte vor allem in den Monaten Juni bis Oktober, wenn die Zecken aktiv sind, vorsichtig sein.

Zeckenbisse erkennen: Kinderkrankheiten Teil 4 

Im Prinzip ganz einfach, denkt man, denn die Zecke beißt sich ja fest und ist somit deutlich sichtbar. Das ist richtig, aber sehr oft fallen Zecken auch von alleine wieder ab, ohne entdeckt zu werden. Wurde das Kind von einer Zecke befallen, oder zeigt es Symptome, sollte man den Arzt auf die Möglichkeit eines Zeckenbisses immer hinweisen.

Zecken entfernen und Zeckenbisse behandeln:

Steckt die Zecke noch fest, muss sie sofort entfernt werden. Man benützt dazu eine Pinzette (es gibt spezielle Zeckenpinzetten in der Apotheke) oder die Fingernägel, um die kleinen Blutsauger aus der Haut herauszudrehen (im Uhrzeigersinn). Gelingt es Ihnen nicht oder ekeln Sie sich zu sehr, müssen Sie mit dem Kind sofort zum Arzt, damit er die Zecke sachgemäß und vollständig entfernt. Er wird auch entscheiden, ob eine Tetanusauffrischung nötig ist.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkennen:

Bis zu einem Monat nach dem Zeckenbiss können grippeähnliche Symptome auftreten. Das Kind klagt über Kopf- und Gliederschmerzen, bekommt Fieber, auch Magen-Darm-Probleme oder Nasen-Rachen-Beschwerden weisen auf eine Infektion hin. Nach einer Woche verschwinden die Symptome wieder. Im besten Fall ist die Krankheit dann überwunden, und der Körper ist weitestgehend immunisiert. Im schlechtesten Fall treten die gleichen Symptome circa drei Wochen später wieder auf und es kommt zur eigentlichen Meningitis (Hirnhautentzündung).

Die Erkrankung wird von hohem Fieber, heftigen Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteifigkeit begleitet. In der Folge kann es zu Krampfanfällen, Lähmungen und psychischen Störungen kommen. Eine FSME trifft Kinder zumeist weniger hart, aber es besteht trotzdem die Gefahr von bleibenden Schäden oder sogar Tod.

Bei Frühsommer-Meningoenzephalitis zum Arzt gehen:

Immer, wenn die oben beschriebenen Symptome auftreten, müssen Sie mit dem Kind sofort zum Arzt. Weisen Sie unbedingt auf einen eventuellen Zusammenhang mit dem Zeckenbefall hin.

FSME Vorbeugen:

Gegen die FSME-Infektion wurde eine Schutzimpfung entwickelt. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Kinderarzt, ob diese Prophylaxe für Ihr Kind empfehlenswert ist.

Kinderkrankheiten Teil 4 von V bis Z erkennen und helfen.


Kinderkrankheiten Teil 4


Lyme-Borreliose

Zecken, die mit der Lyme-Borreliose infiziert sind, können überall vorkommen. Sie sind nicht auf bestimmte Regionen, wie die FSME-Zecken, beschränkt. Eine Schutzimpfung gibt es auch nicht, die Krankheit kann aber mit Antibiotika wirkungsvoll bekämpft werden.
Das Problem dabei ist allerdings, dass die exakte Diagnose der Lyme-Borreliose meistens besonders schwer ist.

Lyme-Borreliose erkennen:

Wochen nach dem Zeckenbiss bilden sich um die Einstichstelle herum kreisförmige, rote Flecken, die sich ständig verändern und wandern (Wanderröte). Später kommen Kopf- und Gliederschmerzen hinzu, das Kind fühlt sich matt und lustlos, es treten leichtes Fieber und Magen-Darm-Probleme auf. Wird eine Lyme-Borreliose nicht erkannt und behandelt, können die Krankheitserreger auf Gehirn und Nervensystem übergreifen und bleibende Schäden anrichten, die oft erst viele Monate oder sogar Jahre später erkannt werden.


Kinderkrankheiten Teil 4


Zöliakie

Die Ursache dieser Erkrankung ist eine Überempfindlichkeit des Darmes auf das Klebereiweiß Gluten, das in den meisten Getreidearten (Weizen, Gerste, Roggen und Hafer) enthalten ist. Gluten schädigt in diesem Fall die Darmschleimhaut derart, dass eine normale Verdauung nicht mehr möglich ist.

Zöliakie erkennen:

Säuglinge und Kleinkinder, die unter Zöliakie leiden, gedeihen nicht richtig. Sie sind häufig appetitlos und erbrechen ziemlich oft. Die Stühle sind hell und übel riechend, der Bauch ist dick, obwohl das Kind immer mehr abnimmt.

Dem Kind bei Zöliakie helfen:

Die beste Vorsorge ist immer noch die Muttermilch, denn sie enthält kein Gluten. Bei allen Vorsorgeuntersuchungen achtet der Kinderarzt auf Hinweise einer Zöliakie und empfiehlt gegebenenfalls eine Ernährungsumstellung.


Kinderkrankheiten Teil 4


Kinderkrankheit Stress

Schon Grundschüler fühlen sich überlastet, haben Angst zu versagen und reagieren mit eindeutigen Stresssymptomen. Bei einer Umfrage gaben 30 Prozent der Dritt- und Viertklässler an, mehrmals in der Woche schlecht zu schlafen. 17 Prozent litten unter Appetitlosigkeit, weitere 17 Prozent unter Kopfschmerzen und noch 11 Prozent gaben an, regelmäßig Bauchschmerzen zu haben. Diese Entwicklung macht auch den Kinder- und Jugendärzten Sorgen.

Immer häufiger kommen Grundschüler in die Praxis, die über solche Beschwerden klagen, ohne dass sich eine organische Ursache finden lässt. Dass Ärger und Stress auf den Magen schlagen und den Appetit verderben, ist von stressgeplagten Managern bekannt. Aber schaut man sich den Terminkalender eines Grundschülers an, so sieht dieser schon ähnlich gedrängt aus.

Zum Schulstress kommt Freizeitstress und der Druck wird immer größer. Medikamente nutzen da wenig, besser wäre es, den Kindern durch mehr Entlastung und Freiraum, Entspannung zu ermöglichen.

Weitere Seiten die Sie interessieren könnten
  1. Kinderkrankheiten Teil 3 von M bis S erkennen und helfen
  2. Kinderkrankheiten Teil 2 von F bis L erkennen und helfen
  3. Kinderkrankheiten Teil 1 von A bis E erkennen und helfen
  4. Kranke Babys, wann Sie mit dem Baby zum Arzt gehen sollten
  5. Erste Hilfe fürs Baby und Kleinkinder – Alles gut im Notfall
Teile den Beitrag, wenn er dir gefällt. Danke

Schreibe einen Kommentar