Nach der Geburt, Veränderungen und Schonzeit für die Mutter

Nach der Geburt – ab jetzt beginnt das Wochenbett. Frauen sollten die ersten Wochen nach der Entbindung möglichst einen Schongang einlegen.

Nach der Geburt – Keine Sorge um den Haushalt diese Arbeit kann warten. Jetzt heißt es Kräfte sammeln, denn davon werden Sie in den nächsten Monaten, besonders wenn Sie stillen, mehr als genug brauchen.

Nach der Geburt, Veränderungen und Schonzeit für die Mutter

Das Wochenbett in der Klinik

Das Wochenbett startet unmittelbar nach der Geburt und dauert insgesamt acht Wochen. Auch wenn Sie in den ersten Tagen noch in der Klinik sind, hat diese Zeit nichts mit Krank sein zu tun. Wochenbett – mindestens eine Woche im Bett. Idealerweise sollten Sie die nächsten zehn Tage wirklich möglichst oft im Bett liegen.

In dieser Zeit dürfen Sie sich schonen, um sich von den letzten Tagen der Schwangerschaft und der Geburt zu erholen und um neue Kräfte zu sammeln für die kommenden, anstrengenden Wochen mit Ihrem Säugling. Wenn Ihr Baby schläft, legen Sie mal die Beine hoch. Kochen Sie sich einen Tee oder eine Kraftbrühe, damit Sie sich von innen stärken und für Ihr Muttersein viel Energie haben.

 

Stunden nach der Geburt

Wenn die Geburt und die ersten zwei Stunden danach ohne Komplikationen verlaufen sind, können Sie gemeinsam mit Ihrem Baby auf die Wöchnerinnen- Station umziehen. Selbst wenn Ihr Damm genäht werden musste, können Sie sich ruhig bewegen und frisch machen. Je nach Tageszeit spricht nichts gegen ein Duschbad. Jetzt haben Sie auf jeden Fall eine Stärkung verdient und können sich erst einmal etwas Leckeres zu essen bringen lassen.

Nach der Geburt, Veränderungen und Schonzeit für die Mutter

Nach der Geburt – Geheimtipp für frisch gebackene Mütter

Frauen in China bekommen nach einer Geburt ein besonderes Getränk im Wochenbett: eine Hühnerbrühe. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine gewöhnliche Brühe, sondern um eine Suppe mit verblüffender Wirkung. Die chinesische Idee dahinter: Huhn ist thermisch betrachtet leicht warm. Lang gekocht und als Suppe zubereitet vertreibt es Kälte und löst Blutstauungen auf. Es kurbelt die Lebensenergie Qi (sprich „tschi“) sowie den Blutfluss an und wärmt den Organismus von innen. Diese .Blutmedizin“ hilft hervorragend gegen körperliche Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Wochenbett-Depressionen (Babyblues ).

So geht’s: Ein frisches Huhn, einige Möhren und ca. 1/2 Bund frische Petersilie in zwei bis drei Liter Wasser drei bis vier Stunden köcheln. Anschließend die Brühe abgießen und kühl stellen. Eventuell übermäßiges Fett abschöpfen. Entscheidend ist die lange Kochzeit!

Lassen Sie sich die Brühe in einer Thermoskanne in die Klinik mitbringen und trinken Sie noch an Babys Geburtstag zwei bis drei warme Tassen davon. Auch in den nächsten Wochen sollte diese Dosis an Kraftbrühe täglich auf Ihrem Speiseplan stehen.

Variante ohne Fleisch für Vegetarierinnen: Drei bis vier Möhren, einige Scheiben Sellerie, eine halbe Stange Lauch, ein Bund Petersilie und eventuell einige Stangen Spargel in drei bis vier Liter Wasser zwei bis drei Stunden köcheln lassen. Entscheidend ist auch hier die lange Kochzeit! Zum Schluss die Suppe abseihen und täglich 1 bis 1 1/2 Liter der so entstandenen Kraft-Brühe trinken.

 

Nach der Geburt – Totale Entspannung

Gleichgültig, wie lange die Geburt gedauert hat und ob Sie das Baby tagsüber oder mitten in der Nacht geboren haben – die meisten Frauen sind für die nächsten 24 Stunden so aufgekratzt, dass sie gar nicht daran denken können, ein Auge zuzumachen. Zu aufregend waren die letzten Stunden, zu ereignisreich die Minuten während und nach der Geburt. Auch die Hormone können Ihnen jetzt ein Schnippchen schlagen.

Nach der Geburt fällt jegliche Anspannung von Ihnen, und jeder Muskel entspannt sich. Die Folge: Ihr Körper schüttet eine Menge vom Muntermacher Endorphin aus. Viele Kliniken bieten jetzt den Wöchnerinnen ein Schlafmittel an. Denken Sie darüber nach, ob Sie wirklich eine Tablette schlucken möchten. Schließlich sind auch diese ersten 24 Stunden einmalig in Ihrem Leben.

Es ist eine Zeit, in der Sie Ihren Gefühlen freien Lauf lassen und die letzten Stunden Revue passieren lassen können. Warum nicht einfach zurücklehnen, aufs Baby schauen und auf die vollbrachte Leistung stolz sein?

 

Nach der Geburt -Die liebe Familie

Nach der Geburt, Veränderungen und Schonzeit für die Mutter

Kaum ist der neue Erdenbürger auf der Welt, soll die ganze Familie am Glück teilhaben. Dies tut sie gerne – und kommt prompt mit Kind und Kegel zu Besuch. Mit Stolz erzählen die frisch gebackenen Eltern von der Geburt und präsentieren ihr Baby. Jeder soll es sehen, jeder möchte es auf den Arm nehmen. Es kann sehr schön und bestätigend sein, wenn liebe Mitmenschen sich mit Ihnen freuen.

Wenn Sie allerdings das Bedürfnis haben, die ersten Stunden, Tage oder sogar Wochen allein zu dritt zu genießen, scheuen Sie sich nicht, dies kundzutun. Lassen Sie Omas, Opas, Schwiegereltern und Freunde noch ein paar Tage warten, und bitten Sie um ihr Verständnis. Denken Sie auch darüber nach, dass in diesen Tagen Ihr Partner die Gelegenheit hat, eine innige Beziehung zum Kind aufzubauen.

Zu viel Trubel kann Sie nervös machen, und das überträgt sich häufig automatisch auf Ihr Baby. Eine ruhige und ungestörte Zeit nach der Geburt ist für Eltern und Baby von hoher Bedeutung und lässt leichter eine intensive Bindung entstehen.

Wichtig: Besonders während des Milch Einschusses und der ersten Still tage sollte jegliche Unruhe vermieden werden – eine oft heikle, aber wichtige Aufgabe für den Partner. Milch Stau und Brustentzündungen sind nämlich in den meisten Fällen die Folge von Stress und beginnen häufig nach Besucherorgien.

 

Babys Geburtstag

Im Gegensatz zu den meisten Müttern sind viele Babys nach der Geburt so groggy, dass sie den ganzen kommenden Tag (ver)schlafen. Hebammen sagen, die Babys haben „Geburtstag“, den sie ruhig angehen lassen. Warten Sie’s nur ab – schon bald lässt Ihr Kind Sie an seinem Leben teilhaben …

 

Nach der Geburt, Fernsehen im Wochenbett?

Zur Ausstattung einer Modernen Klinik gehört heutzutage ein Fernsehapparat in jedem Zimmer. Immer wieder sieht man Wöchnerinnen, die sich zur Entspannung eine Sendung anschauen, wenn das Kind schläft. Denken Sie nicht, Ihr Baby würde davon nichts mitbekommen! Sie brauchen es keinesfalls von alltäglichen Geräuschen fern halten, aber Sie glauben gar nicht, welche Eindrücke ein laufender Fernseher erzeugt – all die Stimmen und akustischen Reize kommen aus einer Welt, die dem Baby unbekannt ist.

 

Statt Blumen

Ohne Blumen fehlt dir was? Besucht man Sie im Krankenhaus, bringt man gerne ein Geschenk mit. Blumen zum Beispiel. Dies ist zwar ein liebenswerter Gruß, auf einer Entbindungsstation allerdings nicht immer empfehlenswert. Viele Blumen verströmen nämlich einen starken Eigengeruch, besonders nachts. Der kann den zarten Geruchssinn Ihres Babys beeinträchtigen. Bitten Sie Ihre Besucher bereits vor der Entbindung, den blumigen Willkommensgruß in Obst oder eine Kleinigkeit fürs Baby umzuwandeln. Auch im Wochenbett zu Hause werden Sie sich über einen leckeren Kuchen oder ein schönes Mittagessen von Ihrer Freundin bestimmt sehr freuen …

 

Nach der Geburt. Umgang mit dem Wochenfluss

Sobald Sie aufstehen und zum ersten Mal zur Toilette gehen, kann das in der Gebärmutter angesammelte Blut herausfließen. Gut, denn diese Menge sind Sie schon einmal los. Zuerst geht rotes, helles Blut ab, später verfärbt es sich bräunlich. Nach etwa 14 Tagen verändert sich der Wochenfluss und nimmt eine eher gelbliche Farbe an – er enthält jetzt kaum noch Wundsekret, sondern fast nur noch verflüssigte Zellen. In den nächsten Tagen werden Sie Perioden stark bluten und ich dicke Vlies-windeln zwischen die Beine legen müssen.

Jetzt können Sie froh sein, wenn Sie größere Slips mitgebracht haben oder die Klinik weite Netz Unterhöschen zur Verfügung stellt. Das Windelpaket sollten Sie unbedingt alle zwei bis drei Stunden wechseln, denn dann wird’s unangenehm und feucht. Falls nach der Geburt etwas genäht werden musste, kann dies auch die Wundheilung stören, wenn Sie sich nicht regelmäßig trocken legen.

 

Intimhygiene

Ganz klar, dass in den nächsten Tagen nach der Geburt Intimhygiene besonders groß zu schreiben ist. Gewöhnen Sie sich möglichst an, nach jedem Gang zur Toilette Ihren Intimbereich mit lauwarmem Wasser nachzuspülen. Dies wäscht Blutreste aus dem Scham Bereich heraus. Füllen Sie dafür am besten schon vorher eine leere Flasche mit Wasser, die Sie dann nach dem Toiletten gang von vorn aus zwischen die gespreizten Beinen über den Scham Bereich fließen lassen können.

 

Wochenfluss

Bakteriensammelstelle? In puncto Wochenfluss scheiden sich die Geister. Bisher galt er als hoch infektiös. Es hieß: jeglichen Kontakt mit dem Blut aus der Gebärmutter wunde vermeiden, nach jedem Toiletten gang gründlich die Hände waschen, kein Vollbad nehmen, Sex nur mit Kondom – und sich so verhalten wie mit der Periode. Jetzt gibt es Entwarnung: Wochenfluss ist doch nicht hoch infektiös. Dennoch: Legen Sie Ihr Baby nicht in die Mitte des Bettes, sondern immer nur ans Kopf- oder Fußende, sonst ist das Risiko einer kindlichen Bindehautentzündung erhöht. Denn Bakterien des Wochenflusses befinden sich vermehrt dort, wo Mutters Po liegt.

 

Nach der Geburt – Dammnaht

Gleichgültig, ob gerissen oder geschnitten – eine Naht am Damm schmerzt. Wie stark die Schmerzen sind, hängt von der Länge und Tiefe der Wunde ab, ebenso von der Naht Technik, dem Material sowie der persönlichen Wundheilung. Meist nähen die Ärzte mit einem Faden aus Material, das sich von selbst auflöst. Sobald die Betäubung nachlässt, spannt, zieht und pocht es im Damm Bereich.

Besonders in den ersten drei Tagen nach der Geburt sind die Schmerzen meistens so stark, dass sich viele Frauen ein Schmerzmittel geben lassen. Was tun gegen die Schmerzen? Gerade in den ersten Tagen, wenn die Wunde noch frisch und geschwollen ist, sorgt Kälte für Linderung.

Sinnvoll sind Eispackungen (gibt’s bei den Krankenschwestern). Sie sollten aber niemals direkt auf der Wunde liegen, sondern immer leicht eingehüllt, zum Beispiel in eine Kompresse oder in ein dickes weiches Papiertuch. Diese Packung können Sie sich direkt in den Slip vor die Binde legen, und zwar so lange, bis das Eis geschmolzen ist. Aber auch Wärme kann Ihnen gut tun. So können Sie die Wunde
auch mehrmals täglich mit Rotlicht bestrahlen.

Wenn die Naht beim Wasserlassen brennt, können Sie sich mit zusätzlichen Spülungen helfen. Schütten Sie sich einfach während des Urinieren vorsichtig lauwarmes Wasser über den Scham Bereich. Dies spült den Urin gleich weg, sodass er kaum an die Wunde kommt.

Tipp: Wenn Sie beim Duschen urinieren, verhindern Sie, dass der Harn an der Naht schmerzt. Viele Hebammen empfehlen Sitzbäder oder Spülungen mit heilungsfördernden Kräuterextrakten, wie z.B. Eichenrinde oder Kamille. Es gibt spezielle .Sitzbadeeinsätze“ für die Toilettenschüssel- Sie können aber auch einfach lauwarmes Wasser in die Bade- oder Duschwanne laufen lassen, einen Kräuteraufguss zugeben und sich zehn Minuten in dieses Bad setzten.

Wichtig: Sitzbäder bitte nicht früher als vier bis fünf Tage nach der Geburt machen. Sonst könnten sich die Fהden lösen und die Naht aufgehen. Vermeiden Sie den Schneidersitz – er belastet den Damm enorm.

 

Nach der Geburt – Sitzhilfe

Enorm sind die Schmerzen, wenn Sie direkt auf der Naht sitzen – also bitte unbedingt vermeiden! Leichter geht’s, wenn Sie sich auf einen Sitz ring setzen. Das kann ein nicht zu prall aufgeblasener Kinder Schwimmreifen sein, ein spezieller Sitzring (bei den Krankenschwestern nachfragen) oder einfach ein zum Kreis gelegtes, zusammengerolltes weiches Handtuch.

Achten Sie bei jeder Bewegung darauf, dass Sie auf die Naht keine Spannung ausüben und die Beine nicht zu sehr spreizen. Manche Frauen stillen ihr Baby gerne im Schneidersitz – dieser ist gerade in den ersten Tagen ungeeignet.

 

Nach der Geburt – Verdauungsprobleme

Wenn Sie stationär in der Klinik entbunden wurden, wird täglich eine Schwester fragen, ob Sie schon Stuhlgang hatten. Ihre Antwort wird dann in den Akten vermerkt. Wenn Sie die Frage verneinen, wird man Ihnen spätestens am vierten Tag nach der Entbindung ein Abführmittel verabreichen, um sicher zu sein, dass der Darm entleert wird. Die meisten Frauen haben etwa am dritten Tag nach der Geburt „Stuhldrang“.

Vielen von ihnen ist der Gedanke daran ein Gräuel, besonders dann, wenn sie eine Dammnaht haben. Es kommt unweigerlich die Angst davor auf, die empfindliche Wunde könnte wieder aufreißen. Hier sind die Hebammen gefragt.

Wenn Sie ihnen Ihre Sorge mitteilen, wird man Sie beruhigen. Denn Ihr Schließmuskel ist von der Naht meist gar nicht betroffen und funktioniert einwandfrei. Sie können dem Stuhldrang nach der Geburt ruhig nachgeben und vorsichtig mit pressen – der Naht passiert nichts. Schon gar nicht, wenn der Stuhl weich und geschmeidig ist. Darum sollten Sie auf Ihre Ernährung achten. Wenn sie ballaststoffreich ist und Sie zusätzlich reichlich trinken, können Sie unangenehme Verstopfungen vermeiden.

Anders ist es nach größeren Verletzungen des Schließmuskels (Dammriss III. Grades), bei dem besondere Verhaltensmaßregeln einzuhalten sind. Besprechen Sie die Situation mit dem Arzt, der die Wunde operativ versorgt hat. Nach drei bis vier Tagen, in denen Sie auch nach abschwellenden Schmerzmitteln fragen dürfen, ist das Schlimmste überstanden. Selbst Ärzte staunen immer wieder, wie schnell und problemlos Wunden im Genitalbereich verheilen können.

 

Raus aus dem Bett

Krankenhausbetten sind gewöhnlich sehr hoch. Wie kommen Sie am besten ins Bett hinein und wie wieder heraus, ohne die Dammnaht zu belasten? Lassen Sie sich einen Hocker vors Bett stellen, der Ihnen als Zwischenstufe dient. Zur Not: Rückwärts auf allen vieren aus dem Bett krabbeln.

Ebenso typisch sind ungewöhnliche Blähungen nach der Entbindung. Jetzt, wo das Baby geboren ist, haben die Organe wieder richtig Platz und nehmen ihre Ausgangslage ein. Bis alles wieder an Ort und Stelle ist, kann es schon mal im Bauch rumoren. Dies ist aber kein Grund zur Unruhe.

 

Nach der Geburt – Das erste Anlegen

Wie bereits beschrieben, ist der Milch such Reflex eines Neugeborenen in den ersten beiden Stunden nach der Geburt am stärksten. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um mit dem Stillen anzufangen: Ihr Baby ist sehr wach und nimmt die ersten Eindrücke auf. Besonders wenn es Ihr erstes Baby ist, sollten Sie unbedingt die Hebamme oder eine erfahrene Säuglingsschwester bitten, Ihnen beim ersten Anlegen behilflich zu sein. Denn es mag sich einfach anhören, aber zum Stillen gehört weitaus mehr, als nur das Kind in Richtung Busen zu heben.

Entscheidend ist eine entspannte Körperhaltung, eine innere und äußere Ruhe und dass Ihr Kind die Warze richtig in den Mund nimmt. Achten Sie immer darauf, dass die Lippen die ganze Warze umschließen sowie etwas vom umliegenden Warzenhof dazu. Babys, die nur an der Warze nuckeln, haben ihren Müttern ruck, zuck die Brust lädiert. Ruhe, innere Gelassenheit und positive Gedanken ans Baby lassen die Milch gut fließen …

 

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