Postnatale Depression nach der Schwangerschaft

Eine Postnatale Depression nach der Schwangerschaft ist eine psychische Erkrankung, die nach der Geburt auftreten kann

Die Postnatale Depression tritt nach der Schwangerschaft auf und kann sich stark auf das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Mütter auswirken. In diesem Artikel werden wir die postnatale Depression genauer betrachten, ihre Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten untersuchen sowie Wege aufzeigen, wie Betroffene Unterstützung erhalten können.

Postnatale Depression nach der Schwangerschaft

Hilfe und Unterstützung, Postnatale Depression nach der Schwangerschaft

Die Zeit nach der Geburt eines Kindes ist für viele Frauen eine Phase der Freude und des Glücks. Doch für manche Mütter kann diese Zeit von einer ernsthaften Herausforderung überschattet werden: der postnatalen Depression. Das habe ich mir ganz anders vorgestellt. In fast allen Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden, läuft das Gleiche ab: Sie müssen sich zuerst einmal mit ihrer neuen Rolle zurechtfinden. Sie müssen die Veränderungen akzeptieren, die das Baby in ihr Leben bringt — und sie müssen sich von dem Gefühl verabschieden, ständig perfekt zu sein.

Dabei ist es nützlich, sich die eigene neue Situation einmal vor Augen zu führen:

Einmal sind da diffuse Schuldgefühle, keine „gute Mutter“ zu sein. Sie sind im Wesentlichen von den eigenen, oft idealisierten Vorstellungen geprägt. Tatsache bleibt, dass noch nie jemand so viel von einem gefordert hat wie jetzt das Kind: Aufmerksamkeit, Zeit, Geduld, Schlaf — den ganzen Menschen mit Haut und Haaren.

Postnatale Depression nach der Schwangerschaft

Demgegenüber stehen die Ansprüche, die man an sich selbst als „gute Mutter“ stellt: Immer für das Kind da zu sein, alle seine Bedürfnisse prompt zu erkennen und auch zu befriedigen — und das 24 Stunden am Tag rund um die Uhr. Das ist unmenschlich und nicht machbar — und das Verrückte daran: Das Kind fordert diese Rund-um-die-Uhr-Aufmerksamkeit gar nicht ausschließlich von der Mutter ein.

Noch nie prallten Wunsch und Wirklichkeit so extrem aufeinander wie in den ersten Wochen mit dem Kind. Manche Frauen verkraften das relativ gut, andere leiden still und ohne aufzumucken. Dabei hat diese Gefühlsturbulenz einen Namen — postnatale Depression (PDN).

Einige Wochen oder gar Monate nach der Geburt können folgende Symptome auftreten:

Schlafstörungen oder schreckliche Albträume, starke Muskelverspannungen bis hin zur „Steifheit“, eine Abwehrhaltung gegen das Stillen oder das

Gefühl einer lästigen Pflicht beim Stillen, innere Abneigung gegen Hautkontakt zum Baby und Angst vor dem eigenen Kind.
Hinzu können auch Panikattacken und massive Störungen des Selbstwertgefühls kommen. Ein typisches Kennzeichen ist auch die sexuelle Lustlosigkeit. Eine postnatale Depression tritt nur selten direkt nach der Geburt auf, oft vergehen einige Wochen oder gar Monate, bis die Symptome so gravierend erscheinen, dass sich die betroffenen Frauen entschließen, etwas zu tun.

Der richtige Ansprechpartner für solche diffusen Gefühlsschwankungen ist der Frauenarzt. Er kann — wenn unbedingt erforderlich — durch Medikamente vorübergehend die seelische Last mindern, sodass Körper und Geist Zeit haben, sich zu erholen. Nur bei wirklich gravierenden und lang anhaltenden Depressionserscheinungen ist eine Therapie notwendig.

 

Wochenbettdepression: Was hilft bei Baby Blues und Postnatale Depression? (Video)

Postnatale Depression, Symptome

  • Anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit
  • Gefühle von Hoffnungslosigkeit oder Wertlosigkeit
  • Schlafstörungen, auch wenn das Baby schläft
  • Appetitveränderungen
  • Reizbarkeit oder Wut
  • Schwierigkeiten, eine Bindung zum Baby aufzubauen
  • Angstzustände oder Panikattacken
  • Gedanken an Selbstverletzung oder das Baby

Es ist wichtig zu erkennen, dass postnatale Depressionen keine Schwäche sind und nicht durch mangelnde Liebe zum Baby verursacht werden. Es handelt sich um eine medizinische Erkrankung, die Behandlung erfordert.

Postnatale Depression nach der Schwangerschaft

So kommen Sie aus dem Teufelskreis Ihrer Gefühle heraus

Depressionen wirken sich nicht allein auf die betroffene Frau aus, auch ihre Babys reagieren darauf. Sie spüren die Angst und die Unsicherheit der Mutter, sind dementsprechend quengelig und weinen viel, schlafen nicht durch und sind ständig hungrig.

Insgesamt ist die Situation im wahrsten Sinne des Wortes „zum Heulen“.

Das Beste ist es dann, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen — also auch zu weinen. Fühlen Sie sich sehr stark unter Druck gesetzt, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen. In den ersten Wochen nach der Geburt steht Ihnen ohnehin die Unterstützung einer Hebamme zu, mit einem ärztlichen Attest sogar noch länger.

Der erste Schritt muss also sein, Hilfe zuzulassen und sich nicht alleine für das Wohl des Babys zuständig zu fühlen.

Übrigens: Es ist auch völlig normal, wenn Sie in dieser Zeit mal Wut auf Ihr Kind haben und in besonders stressigen Momenten von wilden Tagträumen geplagt sind.

Frauen berichten darüber, dass sie davon geträumt haben, ihr Kind im Abfluss verschwinden zu sehen. Andere fantasierten darüber, ihr Kind vom Balkon fallen zu sehen. Das klingt zwar erschreckend, sollte aber nicht überbewertet werden:

Diese Symptome der postnatalen Depression sind Hirngespinste, die ausschließlich auf den Stress zurückzuführen sind. Es hilft, wenn man dann mit anderen darüber sprechen kann und sich klarmacht, dass es eben nur wilde Träume sind. Selbsthilfegruppen sind da die richtige Adresse, denn gemeinsam mit anderen Betroffenen kann man solche Attacken viel besser verarbeiten.

Selbsthilfegruppen für postnatale Depression
  1. Online-Suchmaschinen: Geben Sie Suchbegriffe wie „Selbsthilfegruppen postnatale Depression [Ihr Ort]“ in Suchmaschinen ein, um lokale Gruppen zu finden.
  2. PsychInfo: Die Datenbank PsychInfo (www.psych-info.de) bietet Informationen zu psychosozialen Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen in Deutschland.
  3. Gesundheitsämter: Ihr örtliches Gesundheitsamt kann Informationen zu Selbsthilfegruppen in Ihrer Region haben.
  4. Schatten & Licht e.V.: Dies ist eine bundesweite Anlaufstelle für Frauen mit psychischen Problemen nach der Geburt. Sie bieten Informationen zu Selbsthilfegruppen und weiteren Hilfsangeboten (www.schatten-und-licht.de).
  5. Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Die Stiftung bietet eine Übersicht über Anlaufstellen für Betroffene und kann bei der Suche nach Selbsthilfegruppen behilflich sein (www.deutsche-depressionshilfe.de).
  6. Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS): NAKOS bietet eine Datenbank mit Kontaktstellen für Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland (www.nakos.de).
  7. Soziale Medien und Foren: Suchen Sie auf Plattformen wie Facebook oder in spezialisierten Foren nach Gruppen und Gemeinschaften, die sich mit postnatalen Depressionen befassen.
  8. Mütterzentren und Familienbildungsstätten: Diese Einrichtungen bieten manchmal spezielle Gruppen oder Kurse für Mütter mit postnatalen Depressionen an.
  9. Kontakt zu anderen Betroffenen: Manchmal können Kontakte zu anderen Betroffenen über Blogs, soziale Medien oder über Ihren Arzt oder Ihre Hebamme hergestellt werden, die ebenfalls Interesse an der Gründung oder dem Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe haben könnten.

 

Weitere Seiten die Sie interessieren könnten
  1. Geburtsvorbereitungskurse online: Tipps für werdende Eltern
  2. Startsignal für die Geburt Wehen, wann geht es los?
  3. Geburtsformen und Geburtsmethoden, kurz erläutert
  4. Geburtsrisiken und Komplikationen, Hilfe für Mutter und Kind
  5. Frühgeburt, Übertragung und Kaiserschnitt
Teile den Beitrag, wenn er dir gefällt. Danke