Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen, Bei jedem Arztbesuch muss die Schwangere ein gewisses Untersuchungsprogramm absolvieren:

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft sind für Mutter und Kind sehr wichtig. Im erstem Teil der Schwangerschaft kontrolliert der Arzt alle vier Wochen, in den letzten zwei Monaten alle 14 Tage, wie es der Mutter geht und wie sich das Kind entwickelt.

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen, cv Laboruntersuchungen

Zur Vorsorge gehören regelmäßige Blut-und Urinuntersuchungen. Die Ergebnisse geben dem Arzt wichtige Hinweise über den Verlauf der Schwangerschaft. Der Urin wird zum Beispiel auf Eiweißspuren (Hinweis auf Nierenprobleme) und Zucker (Hinweis auf Diabetes) getestet.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Blutdruck und Gewicht

Bei jedem Vorsorgetermin wird auch der Blutdruck gemessen und das Gewicht kontrolliert. Ein zu hoher Blutdruck (in Verbindung mit Eiweißspuren im Urin) und rasche Gewichtszunahme können Hinweise auf eine drohende Gestose (im Volksmund: Schwangerschaftsvergiftung) sein (hierzu finden Sie weiter unten Genaueres).

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Vaginale Untersuchung

Am Ende der Schwangerschaft wird so überprüft, ob sich der Muttermund bereits öffnet.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Tastuntersuchung

Die Gebärmutter und das Kind werden durch die Bauchdecke ertastet. Durch diese Untersuchung kann der Arzt die Höhe der Gebärmutter und die Lage des Kindes beurteilen.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Ultraschalluntersuchungen

Der Arzt kontrolliert damit die Entwicklung des Kindes und achtet auf Risikofaktoren (wie etwa eine falsche Kindslage).

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Cardiotokographische Untersuchungen

Gegen Ende der Schwangerschaft werden viele Frauen auch an den Cardiotokograph angeschlossen. Dabei wird ein Gurt um den Bauch der Schwangeren gelegt. Ein Empfänger (in Form eines großen Knopfes) am Gurt wird so befestigt, dass er die Herztöne des Kindes auffangen kann. Dieses Gerät (auch CTG oder Wehenschreiber genannt) zeichnet auf einem Papierstreifen die Herztöne des Kindes und die Wehentätigkeit der Gebärmutter auf.

Die Herzton-Wehen-Messung wird vor allem dann gemacht, wenn der Arzt sichergehen will, dass es dem Kind gut geht und keine frühzeitigen Wehen auftreten.

Zu sämtlichen Untersuchungen gehört natürlich auch immer ein ausführliches Gespräch mit der Schwangeren. Dabei sollte man sich nicht scheuen, dem Arzt alle Fragen zu stellen, die einen bedrücken.

Je nachdem, zu welchen Ergebnissen die oben beschriebenen Untersuchungen führen, wird Sie der Arzt über bestimmte Risiken aufklären. Die Untersuchungsergebnisse werden in den Mutterpass eingetragen (lesen Sie dazu auf dieser Seite weiter unten.)

 

Folgende Komplikationen können gegen Ende der Schwangerschaft auftreten:

Blutungen

Treten Blutungen auf, so sind sie zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft eine ernst zu nehmende Warnung. Im letzten Schwangerschaftsdrittel können Blutungen eine drohende Frühgeburt ankündigen (lesen Sie bitte auch im Artikel Frühgeburt, Übertragung und Kaiserschnitt).

Fast schmerzlose Blutungen in der Spätschwangerschaft können auch auf einen falschen Sitz oder vorzeitige Lösung der Plazenta (des Mutterkuchens) hinweisen.

Bei jeder Art von Blutung muss die Schwangere sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Falsche Kindslage

Zwischen der 30. und 34. Schwangerschaftswoche beginnt das Baby damit, sich in die Geburtsposition zu bringen. Bei den meisten Babys heißt das, dass sie mit dem Kopf nach unten im Becken der Mutter liegen – und meistens auch bis zur Geburt so liegen bleiben, weil der Platz für eine weitere Drehung fehlt.

In der 32. Schwangerschaftswoche liegen schon 90 Prozent der Babys in dieser Position, weitere 5 Prozent schaffen es noch bis zur 37. Woche.

Bleibt der Kopf aber weiterhin oben, so sprechen die Ärzte von einer Beckenend- oder Steißlage.

Und das deutet auf Komplikationen bei der Geburt hin.

Will man unbedingt vermeiden, dass das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt kommt, kann man durchaus etwas tun, um das Kind in die richtige Lage zu bewegen.

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Falsche Kindslage (Steißlage oder Beckenendlage): Das Kind liegt nicht in der üblichen Geburtsposition mit dem Kopf nach unten. Bei der selteneren Steiß-Fußlage und vollkommenen Fußlage deuten zusätzlich noch die Füße des Kindes zum Becken.

Die indische Brücke: Schon bei den ersten Anzeichen für eine Steißlage (circa 34. Woche) kann man mit dieser Übung beginnen. Beraten Sie sich allerdings zuvor mit Ihrem Frauenarzt, einer Hebamme oder erfahrenen Krankengymnastin. Sie legen dazu Decken zusammen, die etwa auf die Länge Ihres Rückens gefaltet werden, bis Sie einen Stapel von circa 40 bis 50 cm Höhe zusammen haben.

Legen Sie sich nun mit dem Rücken (Brustwirbelsäule bis Steißbein) auf den Deckenstapel und versuchen Sie, mit gestreckten Beinen zu liegen. Anfangs ist das sehr unangenehm, aber probieren Sie, mit einer ruhigen, tiefen Atmung die Dehnung zu entspannen.

In dieser Position soll man 15 bis 20 Minuten verweilen. Manche Babys reagieren sofort darauf, andere nicht – man kann es auch mehrmals versuchen.

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Indische Brücke wird diese Übung genannt, die in manchen Fällen dazu führt, dass das Kind sich aus der Steißlage dreht. Man sollte sie nur nach ärztlicher Rücksprache ausführen.

Moxibustion: Eine besondere Art der Akupunktur, bei der die Akupunkturpunkte mit Hitze beeinflusst werden.

Das Moxa – das ist ein gedrehtes Beifußkrauthütchen – wird an einen bestimmten Punkt an der Außenseite des kleinen Zehs festgeklebt und angezündet.

Der Meridian, der dadurch aktiviert wird, regt die Muskeln der Gebärmutter an und macht das Baby munter – in der Hoffnung, dass es sich dann dreht.

Auch diese Möglichkeit kann wiederholt ausprobiert werden, wenn sie nicht gleich Erfolg hat.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Die metamorphische Massage:

Nach dem Prinzip der Fußreflexzonen-Massage werden bestimmte Punkte auf der Fußinnenseite stimuliert, die die Beckenmuskulatur lösen.

Die äußere Wendung: Sie wird kurz vor dem Entbindungstermin im Krankenhaus durchgeführt. Dabei versucht der Arzt, von außen mit beiden Händen das Kind in die richtige Position zu bringen. Das Baby wird dabei mit Ultraschall beobachtet, die Mutter bekommt Medikamente, die die Gebärmutter weich machen.

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Bei der äußeren Wendung versucht der Arzt, das Kind kurz vor der Geburt von außen in die richtige Lage zu bringen.

Der Vorteil: Wenn’s gelingt, kann ein Kaiserschnitt vermieden werden.

Der Nachteil: Es gelingt nicht so oft – und manchmal wird dadurch die Geburt bereits ausgelöst. Als Komplikation kann sich das Kind auch in der Nabelschnur verfangen.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Frühgeburt

Als Frühgeburt werden alle Neugeborenen bezeichnet, die vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen und weniger als 2500 g auf die Waage bringen.

Eine Frühgeburt kündigt sind in der Regel durch vorzeitige Wehentätigkeit und eine frühe Öffnung des Muttermundes an, manchmal kommen auch Blutungen hinzu. In den meisten Fällen wird der Arzt strenge Bettruhe verordnen und eventuell sogar die Schwangere ins Krankenhaus einweisen.

Um die Geburt hinauszuzögern, werden der Schwangeren Beruhigungsmittel und wehenhemmende Medikamente verabreicht.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Gestationsdiabetes

Einige werdende Mütter erkranken in der Schwangerschaft an Diabetes (erhöhtem Blutzucker). Anzeichen für eine latente Diabetes können starke Gewichtszunahme, vermehrtes Durstgefühl, ein übergroßes Baby und zu viel Fruchtwasser sein.

Findet der Arzt bei den Urinuntersuchungen Zucker, so wird er weitere Tests anordnen, um die Diagnose zu bestätigen. In den meisten Fällen genügt eine Diät, um diese vorübergehende Zuckerkrankheit in den Griff zu bekommen.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Gestose

Die korrekte medizinische Bezeichnung lautet EPH-Gestose, wobei E für Edema (Ödeme), P für Proteiurin (Eiweißspuren im Urin) und H für Hypertonie (Bluthochdruck) steht.

Im Volksmund wird die Gestose fälschlicherweise als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnet. Treffen die oben genannten drei Faktoren, also hoher Blutdruck, Wassereinlagerung im Gewebe und Eiweiß im Urin, bei einer Schwangeren zu, gilt das als Warnung.

Die werdende Mutter und das ungeborene Kind müssen nunmehr ärztlich behandelt werden, weil es sonst zu einer Unterernährung des Babys und zu gefährlichen Krämpfen bei der Geburt kommen kann. Die Therapie besteht im Wesentlichen aus blutdrucksenkenden Mitteln, die sicherstellen sollen, dass das Kind zu jeder Zeit ausreichend versorgt wird, und die Durchblutungsstörungen (zum Beispiel der Plazenta) entgegewirken.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Rhesus-Unverträglichkeit

Wenn rhesus-negatives Blut (Blut ohne den Rhesusfaktor) mit rhesus-positivem Blut zusammenkommt, werden Antikörper gebildet, die das rhesus-positive Blut angreifen. Bekommt also eine Schwangere mit rhesus-negativem Blut ein Baby mit rhesus-positivem Blut, kann das zu Komplikationen führen.

Weiß man um diese Rhesus-Unverträglichkeit, so wird ein so genanntes Anti-D-Serum geimpft, das die Bildung von Antikörpern verhindert. Sind solche Antikörper bereits vorhanden, wird das Blut der Mutter regelmäßig untersucht, das Kind kommt in den meisten Fällen völlig normal zur Welt.

Das Baby leidet dann in der Regel jedoch unter einer verstärkten „Neugeborenen-Gelbsucht“ in sehr wenigen Fällen muss beim Baby auch ein Blutaustausch erfolgen.

Natürlich gibt es noch eine Reihe anderer Komplikationen und Gefahren, die am Ende der Schwangerschaft auftreten können. Über einige werden Sie im Artikel Geburtsrisiken und Komplikationen, Hilfe für Mutter und Kind mehr erfahren, wenn es um die Zeit kurz vor und nach der Geburt geht. Aber natürlich sollen Ihnen die beschriebenen Risiken keine Angst machen. Bei allen Schwangerschaftsbeschwerden – und mögen Sie Ihnen auch noch so harmlos erscheinen – sind Ihr Arzt oder Ihre Hebamme die richtigen Ansprechpartner.

Die werdende Mutter versteht oft wenig vom Ärzte-Latein im Mutterpass, in den alle Untersuchungsergebnisse eingetragen werden (siehe die Abbildung Mutterpass). Die wichtigsten Begriffe werden daher in der Tabelle Übersetzungshilfe für den Mutterpass übersetzt.

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Im Mutterpass werden die Untersuchungsergebnisse der Schwangeren eingetragen. „Gravida“ ist der medizinische Fachbegriff für Schwangere – daher „Gravidogramm“. Abkürzungen, Begriffe und Eintragungen im Gravidogramm erläutert die Tabelle weiter unten.

 

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen. Übersetzungshilfe für den Mutterpass

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

 

Der Mutterpass gehört heute zur „Grundausrüstung“ jeder Schwangeren

Vorsorgeuntersuchungen und Komplikationen für Schwangere

 

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