Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil, Fragen von Schwangeren sowie von werdenden Vätern

18 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil Fragen von Schwangeren

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Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil Fragen von werdenden Vätern

 

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 3

Inhaltsverzeichnis dieser Seite

1 „Brauche ich unbedingt einen Still-BH?”

Nein. Es ist Ihre Entscheidung, ob und welche Art von BH Sie während der Stillzeit tragen möchten.

Fakt ist: Ihr Busen hat nach der Geburt um zwei bis drei Körbchengrößen zugelegt. Wird er gar nicht gestützt, kann das unangenehm, manchmal sogar schmerzhaft sein und das Entstehen von Brustentzündungen fördern.

Hinzu kommt: Je besser er gehalten wird, desto schöner bleibt er in Form. Ob Bustier, Still- oder Sport-BH – alle sind geeignet. Still-BHs gibt es in fast allen Größen, sie lassen sich durch eine Art Klippverschluss schnell und mit einer Hand öffnen. Einige Modelle haben eingearbeitete Taschen für Stilleinlagen, damit diese nicht verrutschen.

Etwas preiswerter ist der Sport-BH, der sich ebenfalls vorn öffnen lässt: prima für Frauen, die trotz Milcheinschuss einen eher kleinen Busen haben. Ein Bustier lässt sich leicht nach oben schieben und bietet sogar Platz für eine Stoffwindel, falls der Milcheinschuss so groß ist.

Nachteil: nicht für einen großen Busen geeignet. Gleichgültig, welches Modell – kaufen Sie eines, das zwei Nummern größer ist als die Brustgröße, die Sie am Ende Ihrer Schwangerschaft haben. Heben Sie die Packung auf, damit Sie Modell und Größe kennen, wenn Sie einen zweiten BH benötigen.

 

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2 „Wegen vorzeitiger Wehen hat mich mein Arzt krankgeschrieben. Ich soll mich schonen. Was heißt das?“

Manche Ärzte sagen: „Am schlimmsten sind die Frauen, die keine Probleme in ihrer Schwangerschaft haben. Sie leben nämlich einfach weiter wie bisher – ohne zusätzliche Ruhepausen.“ Eben diese Frauen wollen es sich dann nicht eingestehen, dass ihre Leistungsfähigkeit herabgesetzt ist.

Im letzten Trimester wollen sie alles erledigen, was sie noch vor der Geburt machen können: Umziehen, renovieren, Babyausstattung kaufen, ihren Arbeitsplatz korrekt übergeben etc. Irgendwann stoßen sie jedoch an ihre körperlichen Grenzen – ausgelöst durch vorzeitige Wehen.

Der Arzt nimmt das sehr ernst und verschreibt Ihnen eine „Zwangs-Ruhepause“, indem er Sie krankschreibt. „Sich schonen“ ist nichts Negatives – Sie müssen auch nicht im Bett bleiben. Gönnen Sie sich ein paar Tage Ruhe, widmen Sie sich Ihrem Baby-Bauch, gehen Sie spazieren, bummeln, treffen Sie Freunde. Strenge Bettruhe ist dann angesagt, wenn der Muttermund bereits geöffnet oder der Gebärmutterhals verkürzt ist. Das sagt Ihnen gegebenenfalls der Arzt.

 

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3 „Manchmal tritt mein Baby so heftig, dass es regelrecht wehtut. Was kann ich tun?“

je länger das Baby in Ihrem Bauch heranwächst, desto stärker wird es. Es ist also sogar ein gutes Zeichen, wenn aus dem anfänglich zarten Schmetterlingsgefühl ein Hieb in die Magengegend geworden ist – Ihr Baby wird immer kräftiger. Manchmal kann es allerdings so unglücklich strampeln, dass ein Tritt unter die Rippen oder auf den unteren Teil der Gebärmutter richtig schmerzt.

Versuchen Sie, eine andere Position einzunehmen. Sie könnte den kleinen Rambo aus der Balance bringen – wenigstens kurzfristig.

 

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4 „Ich habe enorme Angst vor einem Dammschnitt. Ist er sehr schmerzhaft, und kann ich mich vorher lokal betäuben lassen?”

Nichts ist in der Geburtshilfe umstrittener als der Dammschnitt (Episiotomie). In letzter Zeit setzt sich immer mehr die Meinung durch, dass der routinemäßige Dammschnitt out ist. Er sollte primär nur dann zum Einsatz kommen, wenn es eine kindliche Indikation gibt, also wenn es dem Kind nicht mehr gut geht und es daher schnell aus dem Geburtskanal rutschen soll.

Viele Hebammen und Ärzte vertreten die Auffassung, dass im Zweifelsfall ein Riss besser sei als ein Schnitt. Den Schnitt mit der Schere setzt die Hebamme oder der Arzt.

In der Regel wird während einer Wehe geschnitten. Also dann, wenn das Köpfchen direkt auf den Damm drückt. In diesem Moment ist das Gewebe am unempfindlichsten. Sie können also sicher sein, dass das Schneiden nicht wehtun wird.

Wenn die Geburt vorüber ist und Sie Ihr Baby glücklich auf dem Bauch liegen haben, wird der Damm mit Spritzen lokal betäubt und die Wunde genäht. Es ist nicht nötig, den Damm vorher zu betäuben.

Die Schmerzen kommen später – nämlich dann, wenn die Betäubung nachlässt. Die Wunde wird „klopfen“; Laufen, Sitzen und manche Liegepositionen schmerzen. Auch der erste Stuhlgang nach der Geburt kann Ihnen wehtun – hinzu kommt die Sorge, dass die Naht wieder aufgeht. Das passiert allerdings sehr selten.

Stärkere Schmerzen treten meistens in den ersten beiden Tagen nach der Geburt auf. Dann gibt es gewöhnlicherweise auch noch keinen Milcheinschuss, sodass die Wöchnerin anfangs auf Schmerztabletten oder Zäpfchen zurückgreifen kann.

Ebenso sorgen kalte Umschläge, Eispackungen, Homöopathika und ein Schwimmreifen, der als Sitzring wertvolle Dienste leisten kann, für Linderung.

 

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5 „Der Arzt sagt, mein Muttermund ist geöffnet. Muss ich Angst haben, das Kind unterwegs zu verlieren?“

Nein. Prinzipiell kommt kein Kind ohne Wehe von allein aus dem Geburtskanal. Verschiedene Faktoren wie z. B. Muttermund, Gebärmutterhals, Wehenneigung und die Lage des kindlichen Kopfes geben Hinweise darauf, inwieweit der Körper geburtsbereit ist.

Wenn z. B. Ihr Gebärmutterhals noch komplett vorhanden ist und „steht“, wie die Hebammen sagen, kann der Muttermund in den letzten Wochen der Schwangerschaft durchaus ein bis zwei Zentimeter geöffnet sein, vor allem, wenn Sie bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben.

Mit dieser Diagnose können Sie ganz normal weiterleben.

Ist allerdings der Gebärmutterhals verkürzt, drückt das Kind nach unten oder sind es noch viele Wochen bis zum Entbindungstermin, müssen Sie sich bei geöffnetem Muttermund schonen.

 

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6 „Warum sollte das Baby in den ersten vier Lebenswochen ausschließlich gestillt werden?“

Ein Baby kommt mit einem angeborenen Saugreflex auf die Welt. Trotzdem muss es lernen, mit seinem Mund an der Brust zu ziehen. Dies ist nicht immer ganz leicht, in jedem Fall aber schwerer, als Milch aus einem künstlichen Sauger zu holen.

Die Erfahrung zeigt, dass sich nach vier Wochen eventuelle Anlaufschwierigkeiten gelegt haben, sodass jetzt auch ein Sauger eingesetzt werden kann.

 

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7 „Mein Baby liegt mit seinem Po in meinem Becken (Steißlage). Wie funktioniert die äußere Wendung, und welche Alternative gibt es?”

Die so genannte äußere Wendung findet immer in Kaiserschnittbereitschaft statt – das beweist, wie brisant diese Aktion ist.

Wichtig ist, dass die Lage der Plazenta so eine Drehung zulässt.

Dazu muss sie an der hinteren Wand der Gebärmutter haften (HW-Plazenta). Befindet sie sich an der vorderen, Ihrem Bauch zugewandten Seite (VW-Plazenta), besteht die Gefahr, dass sie sich durch die Massagegriffe ablöst.

Unter bestimmten Bedingungen ist also eine Drehung durchführbar, z. B. bei richtiger Position der Plazenta, wenn die Mutter „geräumig“, also nicht zu schmal ist, wenn es ausreichend Fruchtwasser gibt und die Mutter sich gut entspannen kann.

Unter diesen Umständen kann ein erfahrener Arzt versuchen, mit viel Fingerspitzengefühl Babys Kopf nach unten zu bewegen. Sobald er allerdings bemerkt, dass Ihr Baby auf seiner Steißlage beharrt, muss die Wendung abgebrochen werden.

Problematisch bei der Wendung ist die nicht kalkulierbare Nabelschnur. Sie kann sich bei dieser Aktion zusammenschnüren und somit die kindliche Sauerstoffzufuhr behindern, was sich mittels Ultraschall leider vorher nicht abschätzen lässt.

Selbst nach einer erfolgreichen Wendung ist eine Spontangeburt keine Garantie. Anatomische Gegebenheiten wie ein zu großer Kindskopf oder ein zu schmales Becken können einen Kaiserschnitt erforderlich machen.

Es gibt aber noch weitaus mehr Methoden, ein Baby zum Stellungswechsel zu bewegen.

Dazu gehört zum Beispiel die „Indische Brücke“. Diese Übung sollten Sie zweimal täglich für ca. 15 Minuten ausüben. Legen Sie sich dazu auf den Boden, schieben Sie zwei Kissen unter das Gesäß, und platzieren Sie die Beine auf einem Stuhl. Diese Lage ist für einige Babys wenig komfortabel, sodass sie sich drehen.

Weitere Möglichkeiten sind Fußreflexzonenmassage, Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten durch Abbrennen von Beifuß-Zigarren), Homöopathie sowie der Einsatz von Lavendel als Duftöl oder Badezusatz.

Ebenso wichtig ist die Ursachenforschung, wenn psychische Gründe oder Stress für die Steißlage verantwortlich sind. Dies ist sehr häufig der Fall. Ein Gespräch mit einem Psychologen, der auf die Arbeit mit Schwangeren spezialisiert ist, in Kombination mit z. B. Fußreflexzonenmassage, führt in über der Hälfte der Fälle dazu, dass sich das Baby von selbst in die Schädellage dreht.

 

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8 „Wie funktioniert eigentlich die Damm-Massage?“

Etwa sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie damit beginnen, Ihren Damm, also das Gewebe zwischen Scheide und After, zu dehnen. Durch diese Massage wird es weich, geschmeidig und dehnbar. Sinnvoll ist es, zur Massage ein gleitendes Öl, z. B. Weizenkeimöl, zu benutzen.

So geht’s: Geben Sie einen Tropfen Öl auf den Finger, und führen Sie ihn etwa drei Zentimeter tief in die Scheide ein. Dann vorsichtig in Richtung After drücken.

Führen Sie nach ein paar Tagen zwei Finger ein, und spreizen Sie diese auseinander – dadurch dehnen Sie das Dammgewebe quer. Erhöhen Sie täglich den Druck und die Anzahl der Finger, bis schließlich drei bis vier Finger in die Scheide passen.

Sie können auch beide Zeigefinger einführen und sanft auseinander ziehen – immer in Richtung After.

Wichtig ist, dass Sie die Finger gespreizt nach unten drücken. Das dehnt das gesamte Dammgewebe längs und quer. Täglich sollten Sie etwa fünf Minuten massieren – natürlich kann auch Ihr Partner diese Aufgabe übernehmen.

 

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9 „Gibt es noch eine Möglichkeit, einer Dammverletzung vorzubeugen?“

Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit. Seit September 1999 ist das so genannte „Epi No“ im Handel („Epi“ von Episiotomie = lat. für Dammschnitt) erhältlich. Es handelt sich dabei um einen etwa faustgroßen Kunststoffballon, der über einen Gummischlauch an eine Handpumpe mit Druckmesser angeschlossen ist.

Etwa drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin wird der Ballon einmal täglich bis zur Hälfte in die Scheide eingeführt und 15 bis 20 Minuten mittels Handpumpe aufgeblasen. Jeden Tag ein bisschen mehr, sodass das Scheidengewebe Zentimeter für Zentimeter gedehnt wird.

Dabei können sich Muskeln und Gewebefasern langsam an die Dehnung anpassen, ähnlich wie beim Stretching im Sport. Unmittelbar vor dem Termin sollte der Ball in der Scheide auf knapp zehn Zentimeter Durchmesser aufgepumpt sein – so groß ist ungefähr der Kopf des Babys. Die Frau kann dann versuchen, den Ball aus der Scheide zu schieben.

Das Erfolgserlebnis beim Training vermittelt Zuversicht für den Ernstfall

… Geburtshelfer sind zwiegespalten: Die Idee klingt plausibel, der Nutzen nachvollziehbar. Unklar ist, wie es sich mit dem trainierten Scheidengewebe nach der Geburt verhält.

 

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10 „Hin und wieder ist mein Slip so nass, dass ich denke, Fruchtwasser geht ab. Wie kann ich Fruchtwasser von Urin unterscheiden?“

Leider lässt sich Fruchtwasser in Farbe und Geruch nicht eindeutig von Urin unterscheiden. Es heißt, Fruchtwasser rieche eher süßlich, und seine Farbe reiche von klar bis leicht gelblich getrübt.

Fakt 1: Weil eine Schwangere sehr häufig ihre Blase entleert, scheidet sie Urin aus, der wenig konzentriert ist. Der Harn ist eher hell und fast geruchlos, unterscheidet sich bereits dadurch von dem Urin, den sie sonst gewohnt ist.

Fakt 2: Kaum eine Schwangere glaubt, dass sie Urin verliert. Schließlich ist sie gewohnt, Kontrolle über ihre Blase zu haben.

Fakt 3: Ein Blasensprung findet so vorzeitig, also in diesem Schwangerschaftsmonat, eher selten statt. Für ihn spricht, wenn permanent Flüssigkeit aus Ihrer Scheide tropft und der Slip dauerhaft nass ist.

Ist er dagegen mal feucht und dann wieder stundenlang trocken, ist ein Fruchtwasserabgang eher unwahrscheinlich.

 

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11 „Können wir eine Wassergeburt auch zu Hause durchführen?“

Ja. Alles, was Sie dafür benötigen, ist eine erfahrene Hebamme sowie ein Becken, in dem Ihre Frau gebären möchte. Dies kann z. B. eine Badewanne sein oder ein so genanntes Gebärbecken (Wanne, Holzfass etc.). Hauptsache ist, Sie können mindestens bis zu 50 cm Wasserstand einlaufen lassen.

 

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12 „Ich habe Angst vor einem vorzeitigen Blasensprung. Muss ich dann liegend in die Klinik?“

Eines vorweg: Ein Blasensprung, so wie man ihn sich vorstellt – nämlich bei dem Fruchtwasser im großen Schwall verloren geht – ist selten. Hinzu kommt, dass Ihr Frauenarzt immer vor dem errechneten Geburtstermin durch Tasten untersucht, ob der Kopf des Babys fest im kleinen Becken liegt.

Falls ja, dichtet es den Geburtskanal nach unten ab, sodass Fruchtwasser nur leicht entrinnen kann, falls sich die Fruchtblase tatsächlich vorher öffnen sollte.

Kritisch wird’s dann, wenn Sie weit vor dem Termin einen Blasensprung haben und das Baby noch relativ hoch liegt. Dann kann sich die Nabelschnur am Baby vorbei in Richtung Geburtskanal schieben. Wenn dann auch noch das Baby nachrutscht, kann es die Nabelschnur abdrücken und den Blutfluss stauen.

In diesem Fall sofort hinlegen, zwei Kissen unters Gesäß schieben, damit der kindliche Kopf oben bleibt und liegend (Krankenwagen!) ins Hospital fahren.

Tipp: Fragen Sie gegen Ende der Schwangerschaft Arzt oder Hebamme nach jeder Untersuchung, wo sich der Kopf Ihres Babys befindet.

 

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13 „Je dicker der Bauch wird, desto ,watscheliger` geht meine Frau. Warum bekommen Schwangere diesen Entengang?“

Durch den dicker werdenden Bauch, der schwer nach unten drückt, laufen Schwangere breitbeiniger. Die Bänder, welche die Beckenknochen zusammenhalten, werden lockerer, das Becken geht auseinander und wird instabiler.

Hinzu kommt, dass sehr viele Schwangere mit einem starken Hohlkreuz laufen, so, als ob sie ihrer Umwelt stolz den Bauch entgegenstrecken wollten. Dabei ziehen sie das Becken nach hinten. Schonender für den Rücken ist ein nach vorn gekipptes Becken. Dann wäre auch der Gang aufrechter und der Rücken in einer geraden Haltung.

 

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14 „Was ist eher zu empfehlen – ein Dammriss oder ein Dammschnitt?“

Bis vor wenigen Jahren wurde der Dammschnitt routinemäßig bei fast allen Klinikgeburten durchgeführt. Die meisten Hebammen sind sich einig, dass ein Dammriss schneller und problemloser verheilt als ein Dammschnitt.

Vor dem Riss brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Es gibt eine Studie, die belegt, dass Frauen mit einem Dammriss weniger Beschwerden im Wochenbett und in den Monaten nach der Geburt haben. Sie kommen mit weniger Schmerzmittel aus. Je nachdem wo und wie stark das Dammgewebe gerissen ist, ist der Riss zwar aufwändiger zu nähen, aber hinterher weniger beschwerlich.

Grundsätzlich sollte ein Riss dem Schnitt vorgezogen werden.

Es gibt aber Gründe, die einen Schnitt erforderlich machen:

  • Wenn der Kopf des Kindes sehr groß ist
  • Bei einer Frühgeburt, weil der noch unausgereifte, empfindliche Baby-Kopf keinen unnötigen Druck abbekommen sollte
  • Wenn die Herztöne des Kindes schlechter werden, sodass die Geburt schnell vollzogen werden muss
  • Bei einer vaginalen operativen Entbindung (einer Zangen- oder Saugglockengeburt)
  • Wenn die Entbindende in der Endphase nicht mehr aktiv mitmacht und dadurch der Kopf unnötig lange im Geburtskanal verweilt.

 

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15 „Stimmt es, dass Sperma Stoffe enthält, welche die Geburt auslösen können?“

Ja. Die männliche Samenflüssigkeit beinhaltet Prostaglandine, bestimmte Hormone, die wehenstimulierend sind. Allerdings wirken diese erst dann, wenn die Schwangere zur Geburt bereit ist, das bedeutet, wenn der Muttermund schon weich und gegebenenfalls sogar geöffnet ist und das Kind geburtsbereit im mütterlichen Becken liegt.

Ein Paar, das wenige Tage um den Geburtstermin miteinander schläft, kann also tatsächlich durch den Liebesakt Wehen auslösen. Im Volksmund spricht man auch von „Bauerneinleitung“ oder „arabischer Liebesnacht“.

Übrigens schüttet auch die Frau Prostaglandine aus – dann, wenn sie sehr stark erregt ist.

 

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16 „Noch immer behaupten manche, Leute, dass Rizinusöl als alternative Geburtseinleitung nicht empfehlenswert sei. Worin liegt die Problematik?“

Egal, ob pur oder mit Alkohol (oder Saft) zum Cocktail gemixt: Ein Zuviel dieses Abführmittels kann im Extremfall zu schwerem Durchfall führen. In ganz besonders schlimmen Fällen droht die Gefahr der Austrocknung.

Bei hochschwangeren Frauen kann dies gravierende Folgen für den Kreislauf und für das Ungeborene mit sich bringen. Aber wie bei so vielen Dingen gilt auch hier:

Die Dosis macht das Gift. Ein Dauerkonsum von Rizinusöl ist mit Sicherheit schädlich – eine einmalige Ration von ca. 2 Esslöffeln ist dagegen unbedenklich.

Wichtig: Bitte schlucken Sie Rizinusöl nur nach Absprache mit Ihrem Arzt oder der Hebamme.

 

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17 „Ich kann kein Blut sehen und habe Angst, dass ich bei der Geburt unseres Kindes ohnmächtig werde. Soll ich besser nicht mit in den Kreißsaal gehen?”

Doch! Nicht ohne Grund dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Eine Geburt ist kein Ereignis, von dem Sie unvorbereitet überrascht werden. Die ersten Wehen kommen und gehen und werden dann von Stunde zu Stunde intensiver.

Ein Zustand, mit dem Sie sich arrangieren können und bei dem Sie bestimmt nicht in Ohnmacht fallen.

Noch etwas: Blutig wird’s normalerweise erst dann, wenn das Baby auf der Welt ist, wenn z. B. eine Geburtsverletzung aufgetreten ist oder wenn die Nachgeburt kommt.

Wenn Sie nicht möchten, müssen Sie kein Blut sehen. Sobald Ihr Baby da ist, stehen die Partner gewöhnlich neben oder hinter der Mutter und heißen den jungen Familienzuwachs willkommen.

 

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18 „Meine Frau möchte eine Wassergeburt erleben. Darf ich während der Geburt zu ihr in die Wanne steigen?“

Wenn Ihre Frau das möchte, sollten Sie diese Bitte nicht abschlagen. Wenn Sie zu Hause Ihr Kind bekommen möchten, ist dies sicher kein Problem. Bei einer Wassergeburt in der Klinik sollten Sie vorher bei der Hebamme nachfragen. Für den Partner gilt: Pack die Badehose ein!

 

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