Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2, 18 Fragen von Schwangeren sowie von werdenden Vätern

18 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Teil

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Teil Fragen von Schwangeren

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Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Teil Fragen von werdenden Vätern

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1 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich hin in der 19. Schwangerschaftswoche und habe bereits fünf Kilo zugenommen. Meine Freundin, die vier Wochen weiter ist als ich, hat erst 3,5 Kilo zugenommen. Wiege ich zu viel?”

Sobald schwangere Frauen unter sich sind, starten unweigerlich Interviews: Wann hast du Termin? Ist dir morgens übel? Hast du es schon gespürt? Eine der beliebtesten Fragen: Wie viel hast du schon zugenommen? Eine vernünftige, sichere Zunahme für eine normalgewichtige Frau liegt zwischen zehn und 15 Kilo.

Schlanke, zarte Frauen können mit ihrem Gewicht eher an der unteren Grenze liegen, stämmige und kräftige Schwangere durchaus an der höheren. Es gibt natürlich auch Schwangere, die nur fünf Kilo zunehmen, andere bringen sogar bis zu 25 Kilo zusätzlich auf die Waage.

Beides gilt als akzeptabel. Eine starke Gewichtszunahme bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie sich auch nach der Schwangerschaft mit zu viel Gewicht plagen müssen.

Faktoren wie die Ernährung, die Jahreszeit und die Außentemperatur entscheiden darüber, ob sich das Gewicht tatsächlich durch Fett oder gar durch Wasseransammlungen erhöht. Gewöhnlich verteilt sich die Gewichtszunahme folgendermaßen:

1. Trimester: 1,5 bis 2 Kilo

2. Trimester: ca. 300 bis 450 Gramm pro Woche

3. Trimester: ca. 500 Gramm pro Woche.

Dabei darf die wöchentliche Zunahme schwanken – mal zeigt die Waage in der einen Woche nur ein Pfund mehr an, dafür vielleicht in der nächsten Woche gleich drei Pfund mehr. Im Sommer oder gegen Ende der Schwangerschaft sind sogar Schwankungen von mehreren Pfund innerhalb eines Tages möglich! Eine gefüllte Blase, ein voller Magen oder gefüllter Darm können allerdings die Gewichtsmessung beeinflussen. Deshalb sollten Sie weniger auf die wöchentliche Zunahme achten, sondern den Gesamttrend beobachten.

 

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2 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Wie verteilen sich eigentlich die Kilos?“

Ungefähr so:

  • Baby: 3.300 g
  • Plazenta: 600 g
  • Fruchtwasser: 500 g
  • Zunahme Gebärmutter: 1.000 g
  • Zunahme Brüste: 500 g
  • Gewebewasser: 3.000 g
  • Blutvolumen der Mutter: 1.200 g
  • Fett und Proteinvorräte: 1.900 g

 

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3 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Seit meiner Schwangerschaft leide ich unter starken Kopfschmerzen und habe Angst, sie könnten bis zur Geburt bleiben. Muss ich mich damit abfinden, oder darf ich Medikamente nehmen?“

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2 Ganz wichtig: Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt die Ursache für das Kopfweh. In der Schwangerschaft werden die meisten Kopfschmerzen durch Spannungen in den Halswirbeln ausgelöst, die dann auf die Muskeln des Kopfes übertragen werden.

Oft werden solche Schmerzen am Hinterkopf und über der Stirn fühlbar – auf einer Seite können sie stärker sein. Hierbei bringen Massage, kühle Kompressen, Akupunktur und homöopathische Mittel Linderung. Sie können auch mal zu einer Kopfschmerztablette greifen – etwa abends, wenn Sie annähernd eine angenehme Nacht vor sich haben möchten.

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2, Wichtig: Es ist immer eine genaue Absprache mit dem Arzt erforderlich! Er kann Ihnen sagen, welches Mittel für Sie in Ihrem Zustand unbedenklich ist.

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2, Außerdem: Vermeiden Sie unbedingt, Medikamente über mehrere Tage einzunehmen – auch hier ist die Absprache mit Ihrem Arzt notwendig. Viele Ärzte haben eine tägliche Telefonsprechstunde eingerichtet, die Sie gerade als Schwangere in solchen Fällen in Anspruch nehmen sollten.

 

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4 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Normalerweise bin ich nicht vergesslich – doch seit meiner Schwangerschaft geht alles drunter und drüber. Gestern habe ich den Haustürschlüssel vergessen und heute Morgen einen Termin im Büro verschwitzt. Was ist nur los?“

Damit sind Sie nicht allein. So manche perfekt organisierte Geschäftsfrau, die komplizierte Vorgänge souverän meistert, schüttelt in der Schwangerschaft irritiert den Kopf, weil sie plötzlich Meetings vergisst, Konzentrationsprobleme hat und verunsichert auftritt.

Viele Schwangere haben das Gefühl, Gewicht zuzulegen und gleichzeitig „Gehirnzellen zu verlieren“. Zum Glück ist die Vergesslichkeit zeitlich begrenzt. Sie hängt mit den schwangerschaftsbedingten Hormonen zusammen. Statt sich darüber zu ärgern, sollten Sie es mit einem Quäntchen Humor tragen.

Versuchen Sie, den Stress zu reduzieren, und notieren Sie wichtige Dinge – privat oder beruflich – auf einem Zettel. Dann vergessen Sie auch keine wichtigen Anrufe …

 

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5 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich habe gehört, dass die Qualität des Spermas mit zunehmendem Alter abnimmt. Was bedeutet das? Muss ich (45) jetzt Angst haben, dass mein Baby durch mein Sperma behindert auf die Welt kommt?“

Nein. Scheinbar ist hier mit „Qualität“ gemeint: Je älter der Mann, desto langsamer werden seine Spermien. Statt dass sich die Samenfäden forsch und zügig auf die Suche nach einer Eizelle machen, schwirren sie mit zunehmendem Alter eher gemächlich und weniger beweglich umher. Ansonsten ist bisher nicht bewiesen, dass sich das Alter des Mannes negativ auf die Gesundheit des Babys auswirkt. Das könnte auch Charlie Chaplin bestätigen …

 

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6 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Stimmt es, dass die zweite Geburt leichter als die erste ist und die dritte Entbindung dagegen wieder ähnlich verläuft wie die erste Geburt?“

Tatsächlich kommt das zweite Baby meist schneller und leichter als das erste, da der Körper bereits einen Schwangerschafts- und Geburtsverlauf hinter sich hat. Somit ist der Geburtsweg schon vorgedehnt. Wird das zweite Kind aber erst zehn Jahre später geboren, ist dieser Vorteil wieder dahin …

Hinzu kommt, dass eine Mutter weiß, was ihr bei der nächsten Geburt bevorsteht.

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Fakt ist, dass viele Frauen die zweite Geburt heftiger empfinden als die erste, weil sie zügiger vonstatten geht.

Eine dritte Geburt dagegen ist selten schwerer als die zweite, dafür aber unberechenbarer.

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Der Grund: Man weiß nie, wann es richtig losgeht. Nicht selten gibt es stundenlang hier und da Wehen, bis plötzlich einige heftige Momente aufkommen, und das Baby ist geboren.

 

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7 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Wenn ich einen Orgasmus habe, krampft sich mein ganzer Bauch zusammen und wird hart. Kann es dadurch zu vorzeitigen Wehen kommen?”

Beim Orgasmus ziehen sich viele Muskeln im ganzen Körper zusammen und entspannen sich wieder. Diese Anspannung kann bis in die Zehenspitzen gehen.

Keine Sorge: Die Kontraktionen in der Gebärmutter lösen keine Fehl- oder Frühgeburt aus. Dafür sind sie zu schwach und zu kurz. Anders ist allerdings die Situation, wenn Sie zu vorzeitigen Wehen neigen.

Sprechen Sie in dem Falle mit Ihrem Arzt.

 

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8 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich bin bereits in der 23. Schwangerschaftswoche und habe noch keine Bewegungen vom Baby gespürt. Stimmt etwas nicht?“

Die ersten Kindsbewegungen sind für viele Frauen ein Höhepunkt in der Schwangerschaft. Häufig lösen sie noch mehr Emotionen aus als ein positiver Schwangerschaftstest, ein dicker werdender Bauch oder gar das sichtbare Herzklopfen auf dem Ultraschallbild.

Gewöhnlich spüren Frauen zwischen der 16. und 24. Schwangerschaftswoche ihr Baby zum ersten Mal, die meisten zwischen der 18. und der 22. Woche. Eine Frau, die schon ein Baby hat, wird es früher spüren – zum einen, weil sie weiß, wie sich die Kindsbewegungen anfühlen, zum anderen, weil ihre Gebärmuttermuskulatur nicht mehr so straff und hart ist. Durch das weichere Gewebe kann sie leichter einen Tritt spüren.

Schlanke Frauen bemerken die Bewegungen eher als kräftige oder übergewichtige Schwangere. Und manchmal kommen die ersten Bewegungen einfach verspätet, weil der mutmaßliche Entbindungstermin schlicht falsch kalkuliert ist. Hinzu kommt: Niemand kann Ihnen genau sagen, was Sie zu fühlen haben.

100 schwangere Frauen geben 100 verschiedene Beschreibungen – vom Schmetterling im Bauch über einen Krampf bis zum Gefühl, der Magen drehe sich um.

Es ist also gut möglich, dass Sie bis jetzt noch nichts gespürt haben. Solange der Arzt per Ultraschall einen kräftigen Herzschlag erkennen kann, gibt es keinen Grund zur Sorge.

 

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9 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Stimmt es, dass Schwangere mit sehr dickem Bauch auch große Kinder bekommen?“

Das muss nicht sein. Nicht immer korreliert die große Gewichtszunahme der Mutter mit einem großen Baby. Es ist möglich, dass eine Schwangere 18 Kilo zunimmt und ein 3-Kilo-Baby bekommt; eine andere Schwangere nimmt zehn Kilo zu und wird von einem Achtpfünder entbunden.

Die Qualität der Ernährung ist entscheidend, nicht die Quantität. Wie groß und wie schwer Ihr Baby ist, hängt von vielen Faktoren ab, wie Ihrer Größe, Statur, genetischen Veranlagung, Lebensumständen, Stress, Nikotin etc.

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10 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich habe gehört, dass Frauen, die während der Schwangerschaft einen spitzen Bauch haben, mit großer Wahrscheinlichkeit einen Jungen bekommen. Stimmt das?“

Welche Schwangere hört das nicht: Ist Ihr Bauch eher spitz, ragt er nach vorn, und ist der Bauchnabel nach außen gewölbt, wird’s ein Junge. Sind Sie insgesamt fülliger geworden, auch an Taille und Hüfte, und ist der Nabel nach innen gekehrt, bekommen Sie ein Mädchen

… Und wenn Sie das Gefühl haben, während der Schwangerschaft an Attraktivität verloren zu haben, prophezeit man Ihnen ebenfalls ein Mädchen, denn das Baby ziehe Ihre ganze Schönheit auf sich, so heißt es.

Für all diese Weisheiten gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis. Mythen oder Wahrheiten?

Fakt ist: Viele Hebammen und Ärzte glauben daran.

 

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11 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Schadet es meinem Baby, wenn der Zahnarzt mir eine Betäubungsspritze gibt?“

Weniger das Lokalanästhetikum, sondern vielmehr ein häufig enthaltener Adrenalinzusatz. Das Stresshormon verengt die Gefäße, was den Zahnarzt freut: Er benötigt so weniger Betäubungsmittel und verursacht bei Operationen geringere Blutungen.

Adrenalin gelangt aber auf dem Blutweg auch zur Plazenta und kann dort die Versorgung des Babys vorübergehend einschränken.

Besonders in der Frühschwangerschaft, wenn die Plazentagefäße noch fein und zart sind, sollte auf solch eine Betäubung verzichtet werden.

Doch keine Sorge, die Zahnbehandlung muss trotzdem nicht weh tun: Der Arzt kann auch ohne Adrenalin wirkungsvoll betäuben.

 

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12 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich habe gehört, dass Schwangere den Säuregehalt ihrer Scheide selbst kontrollieren können. Wie funktioniert das, und warum ist das sinnvoll?”

Durchschnittlich sechs Prozent aller Schwangerschaften in Deutschland enden mehr als vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Hauptauslöser für diese Frühgeburten sind vaginale Infektionen, deren Verursacher unbemerkt zur Gebärmutter aufsteigen und dort Wehen auslösen oder zum vorzeitigen Blasensprung führen.

Als natürliche körpereigene Barriere gegen die ungeliebten Keime dient ein saures Milieu in der Scheide.

Solange der pH-Wert im sauren Bereich (zwischen 4,0 und 4,4) liegt, können Infektionserreger abgewehrt werden. Ist aber die natürliche Barriere geschwächt, haben Keime ein leichtes Spiel.

Mit einem Testhandschuh, an dessen Zeigefingerspitze ein kleiner pH-Indikator sitzt, kann jede Schwangere leicht und zuverlässig den Säuregehalt ihrer Scheidenflüssigkeit überprüfen. Bereits zwei Messungen pro Woche helfen Ihnen, eine beginnende Scheideninfektion zu erkennen und somit das Risiko einer Frühgeburt zu minimieren.

Die Studie „Frühgeburtenvermeidungsprogramm Erfurt“ zeigt, dass das Risiko von sehr frühen Frühgeburten (bis zur 32. Schwangerschaftswoche) durch den Einsatz dieses Tests von 3,3 auf 0,3 Prozent reduziert werden kann.

Empfohlen wird die Selbstmessung zwischen der 12. und der 32. Woche. Liegt der pH-Wert außerhalb des Normbereiches, sollte die Messung nach einigen Stunden oder am nächsten Morgen wiederholt werden. Ist er dann immer noch erhöht, muss die Ursache vom Arzt abgeklärt und behandelt werden.

Den Handschuh gibt es in Apotheken. Preis: ca. 1 Euro pro Stück.

Übrigens: Auch Frauenärzte überprüfen bei den Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig den pH-Wert des Scheidenmilieus nach dem gleichen Prinzip. Wenn Sie aber auf der sicheren Seite stehen möchten, sollten Sie selbst frühzeitig zusätzliche Kontrollen durchführen.

 

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13 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Als mich der Arzt in der 30. Woche zum ersten Mal ans CTG legte, stellte er vorzeitige Wehen fest. Ich selbst habe aber gar nichts gespürt. Muss ich fürchten, dass mein Baby zu früh kommt?”

Wehen kommen nie ohne Grund. Der häufigste Grund ist eine quirlige Mutter mit hochgekrempelten Ärmeln, die alle Dinge gleichzeitig erledigen will. Für Ihren schwangeren Körper ist dieser Zustand eine dauerhafte Überforderung. Mit vorzeitigen Wehen signalisiert Ihnen der Körper, dass er Ruhe braucht. Was nicht bedeutet, dass Sie fortan im Bett liegen müssen.

Bitte denken Sie jetzt an Ihr Baby! Jeder Tag in Ihrem Bauch ist lebenswichtig. Unternehmen Sie nur noch Dinge, die Ihnen gut tun: Spaziergänge an der frischen Luft, schwimmen, faulenzen, lesen – Dinge, die Spaß machen und Ihren Körper nicht überanstrengen. Oberste Priorität ist Ihr Kind – versuchen Sie, Stressfaktoren auszuschalten, und scheuen Sie sich nicht, Familienmitglieder oder Freunde dabei mit einzubeziehen.

In einigen Fällen muss ein Kind früher auf die Welt kommen – wenn es ihm in der Gebärmutter nicht mehr gut geht. Dann helfen auch keine Wehen Hemmer, die drohende Frühgeburt aufzuhalten. Was Sie bei vorzeitigen Wehen tun können:

  • Gönnen Sie sich mehrmals am Tag Verschnaufpausen, und legen Sie die Beine hoch.
  • Tragen Sie nichts, was schwerer als fünf Kilogramm ist (Einkaufstasche, Staubsauger, Getränkekasten).
  • Auch wenn’s schwer fällt: Das gilt auch für Kleinkinder!
  • Wenn Sie sich ärgern, holen Sie erst einmal tief Luft, bevor Sie schimpfen. Und atmen Sie die Luft im tiefen Seufzer wieder aus.
  • Rufen Sie Ihre Hebamme oder Ihren betreuenden Arzt an. Sie kennen die Situation und beraten Sie gerne.

 

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14 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich habe das Gefühl, dass ich schlechter sehen kann. Außerdem sitzen meine Kontaktlinsen nicht mehr richtig. Bilde ich mir das nur ein?“

Bestimmt nicht. Die Augen sind durch die schwangerschaftsbedingten Hormone beeinträchtigt. Nicht nur die Sicht scheint weniger scharf zu sein, auch harte Kontaktlinsen fühlen sich plötzlich unbequem an. Vermutlich produziert das Auge im Moment weniger Tränenflüssigkeit.

In der Regel ist nach der Geburt wieder alles in Ordnung. Darum lohnt es sich auch kaum, neue Kontaktlinsen zu kaufen. Bis zur Geburt sollten Sie auf eine Brille umsteigen.

 

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15 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „An manchen Tagen ist mein Baby sehr aktiv und strampelt heftig, an anderen ist es ganz ruhig. Muss ich mir Sorgen machen?“

Ihr Baby ist ein menschliches Wesen – mit all seinen Launen. Mal hat es Lust, so kräftig zu boxen, dass seine Ellbogen Ihre Bauchdecke anheben, mal liegt es lieber mit verschränkten Armen und lässt sich von Ihnen durch den Tag schaukeln. Auffälligerweise sind seine Aktivitäten von Ihren Aktivitäten abhängig:

Wenn Sie tagsüber viel auf den Beinen sind, genießt es die rhythmischen Bewegungen im Bauch. Wenn Sie sich abends hinlegen und ruhen, fängt Ihr Baby an zu strampeln. Kindsbewegungen können sich auch verstärken, nachdem Sie etwas gegessen haben. Das hängt vermutlich mit einem steigenden Zuckerspiegel zusammen.

Oder Ihr Baby ist sehr aktiv, wenn Sie nervös oder gereizt sind – dann gelangt das Stresshormon Adrenalin in den kindlichen Blutkreislauf. Die Bewegungen sind zwar noch ungewohnt und abrupt, doch gewöhnlich zwischen der 26. und 30. Woche deutlich spürbar.

Zwischen der 30. und 34. Woche wirken sie koordinierter, und Sie können merken, wann das Baby wach ist und wann es schläft. Machen Sie sich keine Gedanken, wenn es heute stärker und morgen schwächer strampelt. Ihr Baby ist ein Individuum und hat sein eigenes Verhaltensmuster.

Hauptsache, Sie können es spüren.

 

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16 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ich möchte mein Baby stillen. Was ist mit den Schadstoffen in der Muttermilch?“

In den 50er Jahren geriet das Stillen in Verruf, als Forscher das Pflanzenschutzmittel DDT in der Muttermilch entdeckten. Leider werden auch heute, 50 Jahre später, viele Frauen verunsichert, ob ihre Milch nicht auch stark belastet ist.

Fakt ist: Die Schadstoffbelastung in Frauenmilch ist durch zahlreiche Umwelt-Schutzmaßnahmen drastisch gesunken, sodass es diesbezüglich keinen Grund gibt, ein Baby nicht zu stillen.

 

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17 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Stimmt es wirklich, dass ich mich per Kaiserschnitt entbinden lassen kann, obwohl es keinen medizinischen Grund (Steißlage, zu kleines Becken etc.) dafür gibt?“

Prinzipiell ja. Eine Entwicklung, die derzeit in den USA immer mehr zunimmt. Zweifellos gibt es ganz klare Gründe, die einen Kaiserschnitt dringend erforderlich machen.

Mütter, die jedoch glauben, ein Kind auf diese Weise zu bekommen sei einfacher, sind nicht richtig informiert: Ein Kaiserschnitt ist eine große Bauchoperation mit allen Risiken von Harnwegsinfektionen bis zur Thrombosegefahr. Auf den ersten Blick scheint ein Kaiserschnitt bequemer und die Tage danach angenehmer, die Realität sieht anders aus.

Eine vaginal entbundene Frau braucht ca. zwei bis vier Wochen, bis sie sich wieder fit fühlt.

Die vollständige Genesung nach einem Kaiserschnitt kann mehrere Monate dauern.

Wichtig ist aber auch das Bedürfnis des Babys:

Es setzt selbst den Impuls, geboren zu werden. Babys benötigen bei einer vaginalen Entbindung diese Ganzkörpermassage im Geburtskanal und lernen auf diese Weise bereits sehr früh, nicht den Weg des geringsten Widerstandes einzuschlagen. Kinder, die ohne Vorwarnung per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, benötigen manchmal längere Zeit, ehe sie begreifen, dass sie überhaupt geboren sind.

 

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18 Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. „Ab wann ist die Lunge des Ungeborenen so weit ausgereift, dass sie außerhalb des Mutterleibes selbstständig arbeiten kann?“

Normalerweise ist die Lungenreifung etwa in der 35. Schwangerschaftswoche abgeschlossen. Bei Frauen, die immer wieder vorzeitige Wehen hatten, sogar schon früher.

Fragen und Lösungen in der Schwangerschaft 2. Der Grund: Bei Stress schüttet die Nebennierenrinde das Hormon Kortison aus. Wehen sind Stress für das Baby – es produziert selbst Kortison und fördert dadurch seine eigene Lungenreifung. Droht eine Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche, spritzt der Arzt vorsorglich Kortison.

 

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