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Um Angstfrei zur Geburt zu gehen ist förderlich sich mit anderen werdenden Eltern auszutauschen und eine vertraute Umgebung zu schaffen
In dem Artikel Angstfrei zur Geburt werden wir uns auf eine positive und unterstützende Herangehensweise konzentrieren, um werdenden Müttern zu helfen, ihre Ängste zu überwinden und sich auf die Geburt vorzubereiten. Mit 7 Schritten, die auf Empathie, Achtsamkeit und konkreten Handlungsstrategien basieren, möchten wir werdenden Müttern die Werkzeuge an die Hand geben, um selbstbewusst und angstfrei in die Geburt zu gehen. Denn jede Frau verdient es, diese transformative Erfahrung mit Zuversicht und innerer Stärke zu durchleben.
Angstfrei zur Geburt, warten auf die große Stunde
Irgendwann im Laufe der Schwangerschaft überfällt jede werdende Mutter das Gefühl, in einer unausweichlichen Situation zu sein. Die Endgültigkeit, dass jede Schwangerschaft in einer (oft recht schmerzhaften) Geburt endet, verdrängt zeitweise das Gefühl des Glücks und der Hoffnung auf einen neuen Lebensabschnitt. Es wäre fast unnormal, keine Angst zu haben. Denn es gibt immerhin gute Gründe dafür.
- Eine Geburt ist mit Sicherheit schmerzhaft — und wie schmerzhaft lässt sich nicht vorhersehen.
- Die Geburt ist die einzige Möglichkeit, eine Schwangerschaft glücklich zu beenden. Das Ereignis ist unausweichlich und einen anderen Ausweg gibt es nicht.
- Eine Geburt birgt immer ein – wenn auch sehr geringes – Risiko für das Leben von Mutter und Kind.
- Eine Geburt ist eine jener Erfahrungen, die uns an unsere eigenen Grenzen bringt, an die Grenzen der Belastbarkeit und an die Grenzen des Ertragbaren.
Das sind Tatsachen, aber sie wären eigentlich nicht so angsteinflößend, wenn sie nicht durch Horrorstorys, die sich rund um die Geburt ranken, verstärkt würden. Merkwürdigerweise hört man doch relativ wenig über schöne und unproblematische Geburten, immer ist es das Außergewöhnliche, das Angsteinflößende, was in Geburtsberichten so hervorgehoben wird.
Aber die Ängste der Hochschwangeren sind noch weitaus stärker und diffuser, denn sie beschränken sich keineswegs auf die Entbindung alleine, sondern auch auf das Drumherum.
Angstfrei zur Geburt, warum du keine Angst vor der Geburt haben solltest! (Video)
Viele werdende Mütter haben auch Angst
- vor der Unberechenbarkeit der Schmerzen. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, weil „eine gute Mutter ohne Schmerzmittel auskommt“;
- vor der Gefahr für das eigene Leben und für das Leben des Kindes.
- vor dem Ausgeliefertsein. Zum einen gegenüber dem Kreislauf der Schmerzen, aus dem man nicht willentlich ausbrechen kann, und zum andern
- vor der Krankenhausroutine, mit der manche Geburten ablaufen.
- vor dem Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten.
- vor Geburtskomplikationen wie einem Kaiserschnitt, einer Saugglocken- oder Zangen Geburt, aber auch vor einem Dammschnitt. Aber gibt es einen Weg Angstfrei zur Geburt zu gehen? Eine Patentlösung vielleicht nicht, aber es gibt einige Möglichkeiten, diffuse Ängste besser zu kontrollieren oder doch zumindest abzuschwächen.
Sieben Schritte gegen die Angst
1 Vertrauen Sie auf die Natur, Angstfrei zur Geburt!
„Guter Hoffnung zu sein“ beruhigt wenig, allerdings müssen Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass eine Geburt eine ganz natürliche Angelegenheit ist, milliardenfach erprobt. Eine Geburt ist keine Krankheit, und Sie können getrost Ihrem Körper vertrauen. Kurz vor der Geburt kehrt eine Phase der Ruhe und des Optimismus ein. Zuständig dafür sind die Endorphine, die jetzt verstärkt ausgeschüttet werden und Körper und Geist gelassener für die Geburt machen.
2 Mehr Wissen macht sicherer, Angstfrei zur Geburt!
Je mehr Sie über die Geburt, die Schmerzen, mögliche Risiken und auch die Klinik wissen, desto souveräner werden Sie sein. Deshalb. Gehen Sie zu allen Vorsorgeterminen, damit Sie sicher sein können, dass es dem Baby gut geht. Besichtigen Sie die Klinik und den Kreißsaal, sprechen Sie mit Hebammen und Ärzten vor Ort – denn wen man kennt, dem vertraut man eher.
Wählen Sie gute Geburtsvorbereitungskurse und/oder nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu einer Hebamme auf. Stellen Sie Ihre Fragen und sprechen Sie auch mit anderen Schwangeren über Ihre Ängste.
Und. Verbannen Sie alle Horrorgeschichten ins Reich der Fantasie, denn rund 80 Prozent aller Entbindungen sind komplikationslose Spontangeburten (also Geburten ohne Kaiserschnitt und ohne andere Hilfsmittel wie Geburtszange oder -Glocke).
3 Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers, Angstfrei zur Geburt!
Es sagt sich natürlich leichter, man soll auf den Körper und seine Bedürfnisse hören, als es ist. Seien Sie spontan, wenn Ihnen zum Lachen, zum Weinen, zum Schreien oder zum Gähnen zumute ist – tun Sie es. Halten Sie sich in nichts zurück, lassen Sie sich einfach gehen. Bei der Geburt kommt es darauf an, sich zu öffnen und alles herauszulassen.
4 Reden hilft Ängste abbauen, Angstfrei zur Geburt!
Sprechen Sie mit Ihrem Partner oder auch einer guten Freundin über Ihre Ängste. Wer versucht, mit allem alleine klarzukommen, verstrickt sich immer tiefer in seine Ängste. Denken Sie daran, dass Ihr Partner (oder der Mensch, der Sie zur Entbindung begleitet) in manchen Situationen auch Ihr „Anwalt“ sein wird. Er (sie) kann nur in Ihrem Sinne handeln und entscheiden, wenn er (sie) weiß, wie Sie sich fühlen und was Sie fürchten. Halten Sie auch mit Ihrem Baby Zwiesprache, das beruhigt und macht zuversichtlich.
5 Lernen Sie zu träumen, Angstfrei zur Geburt!
Träume sind von jeher die beste Art und Weise, unterschwellige Angst aufzuarbeiten und abzubauen. Nehmen Sie sich deshalb bewusst vor, nachts zu träumen, meistens funktioniert das dann auch. Je beängstigender ein Traum ist, desto entspannter sind Sie während der Geburt. Üben Sie sich auch in Tagträumereien. Die Wehen werden zum Beispiel zu Türen auf einem langen, dunklen Flur. Eine Tür nach der anderen öffnet sich und jedes mal wird es ein bisschen heller. Ist die letzte Tür geöffnet, treten Sie auf eine Wiese, die von Sonnenlicht durchflutet ist. So erlebt Ihr Kind die Geburt.
6 Bloß nicht tapfer sein, Angstfrei zur Geburt!
Viele Frauen nehmen sich vor, während der Geburt ganz tapfer zu sein und den Schmerz „still“ zu ertragen. Aber genau das ist falsch. Eine Geburt ist kein Anlass, mutig zu sein, wenn man doch nur Angst empfindet. Solche Selbstbeherrschung verkrampft Sie nur und hindert Sie daran, befreiend zu stöhnen oder zu schreien und Angstfrei zur Geburt zu sein.
Es ist viel schlimmer, während der Geburt „still“ zu weinen, denn dann konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Kopf. Schreien Sie also ruhig, dann sind Ihre Gefühle im Bauch – also dort, wo sie jetzt gebraucht werden.
Davon einmal abgesehen, gibt es eine Reihe von Schmerzmitteln, die den Geburtsschmerz lindern, ohne dem Baby zu schaden.
Außerdem zieht sich der eigentliche Geburtsschmerz nicht über endlose Stunden hin. Die wirklich schmerzhafte Zeit (in der Übergangsphase und Austreibungsphase) dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten. Alle anderen Schmerzen sind mit den Beschwerden bei einer starken Regel vergleichbar – und außerdem gibt es dazwischen Erholungspausen.
7 Verwöhnen Sie sich selbst, Angstfrei zur Geburt!
Packen Sie Dinge in den Klinikkoffer, die Ihnen besonders gut tun. Ein wohlriechendes Massageöl, mit dem Sie Ihr Partner massiert. Einen Walkman mit der Lieblingsmusik, die Sie am besten entspannt und Angstfrei zur Geburt macht. Denn je entspannter Sie sind, desto leichter kommt das Baby auf die Welt. Und schließlich hat es noch jede Frau geschafft – Sie auch.
Angstfrei zur Geburt. Sich über den Verlauf der Geburt zu sorgen, ist ganz natürlich. Information und Gespräche mit dem Partner helfen, diese Ängste zu bewältigen
Sollen Väter bei der Geburt dabei sein?
Für viele Paare ist die Antwort auf diese Frage heutzutage ein selbstverständliches Ja. Dennoch ist sie eine Überlegung wert, denn viele Väter fühlen sich im Nachhinein während der Geburt überflüssig. Das ist aber keineswegs so, denn der Beistand während der Entbindung entlastet die Frau ganz extrem, auch wenn es Situationen gibt, die zunächst nicht diesen Eindruck vermitteln (zum Beispiel die Übergangsphase).
Schlussendlich ist es eine Entscheidung zwischen den Partnern, die Geburt des Kindes gemeinsam zu erleben – oder eben nicht. Auch die Angst, dass die Männer der Situation im Kreißsaal nicht gewachsen wären, ist unbegründet. Nur die wenigsten Väter fallen in Ohnmacht, denn während der „blutigen“ Phase stehen sie zumeist am Kopfende des Bettes und betreuen ihre Partnerin.