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Hier werden einige Geburtsrisiken und Komplikationen, die kurz vor oder während der Geburt auftreten können, erklärt.
Achtung Notfall Geburtsrisiken! Wenn Mutter oder Kind Hilfe brauchen. Die Geburt ist eine der natürlichsten Sachen auf der Welt – und doch kann es dabei zu Komplikationen und Risiken kommen, die Mutter oder Kind in Gefahr bringen.
Geburtsrisiken und Komplikationen. Vorzeitiger Blasensprung
Springt die Fruchtblase vor Beginn der Wehen, so geschieht dies meist zu Hause und nicht in der Klinik. Das Fruchtwasser kann tröpfchenweise oder schwallartig abgehen, dann allerdings muss man sofort mit dem Arzt oder der Hebamme telefonieren.
Wichtig ist es jetzt, liegend in die Klinik zu fahren oder liegend auf die Ankunft der Hebamme zu warten. Zumeist setzen nun auch ziemlich schnell Wehen ein, wenn nicht, müssen sie eingeleitet werden, da das Kind nun ungeschützt vor Keimen im Mutterleib liegt.
Die liegende Position ist deshalb wichtig, weil es sonst zu einem Vorfall der Nabelschnur kommen kann (im schlimmsten Fall könnte das Kind daran ersticken).
Geburtsrisiken und Komplikationen. Plazenta praevia
Bei einer von hundert Schwangerschaften nistet sich das befruchtete Ei zu nahe am Muttermund an. Der natürliche Geburtsweg ist also versperrt, und in einem solchen Fall muss das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden. Da diese Komplikation schon vor Beginn der Wehen erkannt werden kann, entsteht kein akuter Notfall.
Plazentainsuffizienz (auch vorzeitige Alterung der Plazenta)
Die Mediziner bezeichnen damit eine Mangeldurchblutung der Plazenta (des Mutterkuchens) und damit verbunden eine Unterversorgung des Ungeborenen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das Kind „hungert“ im Mutterleib. Diese Komplikation kann in den letzten Schwangerschaftswochen auftreten, bei einem Verdacht auf Gestose, Diabetes oder bei rauchenden Müttern.
Ist der Entbindungstermin überschritten, so kann die Plazenta vorzeitig altern. In solchen Fällen muss die Geburt eingeleitet werden bzw. das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt kommen.
Geburtseinleitung (Video)
Geburtsrisiken und Komplikationen. Vorzeitige Plazentaablösung
Auslöser kann beispielsweise ein zu hoher Blutdruck der Mutter sein. Er führt dazu, dass die Blutgefäße der Plazenta geschädigt werden und sich der Mutterkuchen zu früh von der Gebärmutter löst.
Die Frau bemerkt dies durch Blutungen, die immer ein Alarmsignal sind. Auch in diesem Fall muss die Geburt eingeleitet bzw. ein Kaiserschnitt gemacht werden. Löst sich die Plazenta weit vor dem errechneten Geburtstermin, kommt das Kind höchstwahrscheinlich als Frühgeburt zur Welt. Zu viel oder zu wenig Fruchtwasser (Hydrammion bzw. Oligohydrammie) Normalerweise schwimmt das Baby in etwa einem Liter Fruchtwasser.
Lebt das Kind in zu viel Fruchtwasser, so ist häufig eine Diabeteserkrankung der Mutter dafür verantwortlich, und es kann zu Wachstumsstörungen des Kindes kommen. Das hat jedoch keinen Einfluss auf den Geburtsverlauf, ebenso wenig wie der umgekehrte Fall, dass das Kind in zu wenig Fruchtwasser schwimmt.
Das kann geschehen, wenn der Geburtstermin überschritten ist. ä Gebärmutterhalsschwäche Bei manchen Frauen öffnet sich der Gebär-Muttermund unter dem Gewicht des wachsenden Kindes schon vorzeitig und ohne merkliche Wehen. In diesem Fall wird schon während der Schwangerschaft der Muttermund künstlich geschlossen (zum Beispiel durch „Zunähen“).
Dieser Verschluss verhindert eine Frühgeburt und wird erst zwei Wochen vor dem Geburtstermin entfernt. Auf die Geburt hat dies keinen Einfluss, es sei denn, die Gebärmutterhalsschwäche bliebe unerkannt. Dann kann eine Frühgeburt die Folge sein.
Geburtsrisiken und Komplikationen. EPH-Gestose
Geburtsrisiken und Komplikationen. Diese Komplikation tritt zumeist in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf. Das Zusammenspiel von Ödemen (Wassereinlagerung im Gewebe), hohem Blutdruck und Eiweiß im Urin – kann zu einer Mangelversorgung des Ungeborenen und bei der Mutter durch den Bluthochdruck zu gefährlichen Hirnkrämpfen während der Geburt führen, deshalb wird häufig zum Kaiser-schnitt geraten.
Geburtsrisiken und Komplikationen. Rhesus-Unverträglichkeit
Wenn das Blut der Mutter rhesus-negativ ist, das Blut des Kindes hingegen rhesus-positiv, so kann dies für die Entbindung und für das Baby direkt nach der Geburt ein Risiko darstellen. In den meisten Fällen reagiert das Kind nur durch eine verstärkte Neugeborenen-Gelbsucht darauf, in manchen Fällen müssen diese Kinder allerdings durch einen Kaiserschnitt entbunden werden. In ganz seltenen Notfällen muss auch ein Blutaustausch beim Neugeborenen vorgenommen werden.
Klassische Mittel gegen Geburtsschmerzen
Schmerzmittel.
Bei Geburten werden auf Wunsch so genannte „Opioide“ gegeben. Sie betäuben das Schmerzzentrum im Gehirn, nehmen dadurch aber nicht nur den Geburtsschmerz, sondern machen auch müde und leicht benebelt. Durch die Plazenta können diese Stoffe auch auf das Kind übergehen, deshalb müssen nach der Verabreichung (durch die Spritze) die Herztöne kontrolliert werden und im Notfall auch ein Gegenmittel gespritzt werden.
Psychopharmaka.
Die chemischen Seelentröster (zum Beispiel Valium) sollen entkrampfend wirken, machen die Frauen aber eher müde und teilnahmslos. Auch das Kind bekommt davon etwas ab.
Lachgas.
Es soll den Frauen helfen, den Wehenschmerz erträglicher zu machen. Dieses Mittel wird heute jedoch nur noch selten angeboten, weil es sich schlecht dosieren lässt und die Wehen dadurch nachlassen können.
Pudendus-Block.
Kurz bevor das Köpfchen austritt kann damit der „Nervus pudendus“ betäubt werden. Dieser Nerv liegt zwischen Scheidenausgang und After, die Betäubungsspritze wird eingesetzt, wenn ein Dammschnitt notwendig oder zur Geburt die Zange oder Saugglocke verwendet werden muss. Das Kind bekommt davon nichts ab. Diese Methode wird heute eher selten eingesetzt.
Periduralanästhesie (PDA).
Dieses Betäubungsmittel wird in den Periduralraum (dieser liegt zwischen Lendenwirbel und Rückenmark) eingespritzt, denn dort verlaufen die Nerven für den Unterleib und dieser Bereich wird nach der PDA-Injektion völlig gefühllos. Da die Frauen nichts mehr spüren, können sie bei den Presswehen auch nur schwer mitarbeiten. Kritiker geben zu bedenken, dass dadurch die Geburt länger dauert und die Kinder häufiger mithilfe von Geburtszange oder Saugglocke auf die Welt geholt werden müssen.
Außerdem sackt der Kreislauf der Mutter häufig ab und muss -wiederum durch Medikamente -in Schwung gebracht werden.
Bei falscher Anwendung kann es zu bleibenden, unerträglichen Kopfschmerzen und massiven Gesundheitsschäden bei der Mutter kommen.
Geburtsrisiken und Komplikationen. Die Periduralanästhesie ist nicht unumstritten
Geburtsrisiken und Komplikationen. Bei der Periduralanästhesie wird ein Betäubungsmittel in den Periduralraum (zwischen Lendenwirbel und Rückenmark) gespritzt
Geburtsrisiken und Komplikationen. Alternative Mittel gegen Geburtsschmerzen
Homöopathie.
Es gibt über 1500 homöopathische Mittel, die in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett helfen können. Manche Mediziner stehen diesen Tropfen und Kügelchen skeptisch gegenüber, allerdings geben sehr viele Frauen an, dass diese Mittel ihnen geholfen hätten.
Bachblüten-Essenzen.
Auch diese Tropfen können helfen, den Wehenschmerz besser zu verkraften. Voraussetzung ist allerdings, dass man mit den Bachblüten umgehen kann. Einschlägige Literatur hilft hier weiter.
Akupunktur.
Es gibt etwa 20 Akupunkturpunkte, die in der Geburtshilfe benutzt werden können. Hierzulande werden meist vier genutzt, sie befinden sich an der Hand, auf dem Kopf, am Knie und am Fußgelenk. Sie regen die Produktion des körpereigenen „Schmerzmittels“ Endorphin an.
Akupressur-Massage.
Da viele Frauen, die keine Erfahrung mit Akupunktur haben, Angst vor den Nadeln haben, kann man auch mit Akupressur etwas erreichen. Die Wirkung ist allerdings nicht so intensiv wie bei der Akupunktur.
Geburtsrisiken und Komplikationen. Die Geburt ist eine der natürlichsten Sachen auf der Welt – und eine extreme Anstrengung für Mutter und Kind
Geburtsrisiken und Komplikationen. Atemtechniken für alle Fälle
1. Zum Unterdrücken von Presswehen Zuerst einatmen, die Luft zur Hälfte ausatmen und dann hecheln.
2. Zur Dehnung
Nach dem Einatmen die Luft kurz anhalten und dadurch die entsprechenden Körperbereiche (zum Beispiel den Beckenboden) dehnen. Dann ausatmen, dabei allerdings nicht entspannen, sondern gleich wieder einatmen.
3. Zum Pressen Zuerst einatmen, dann ein Drittel der Luft entweichen lassen -nun den Atem so lange wie möglich anhalten.