Babypflege von Kopf bis Fuß, Körperkontakt gibt Geborgenheit

Das Kind bekommt durch eine zärtliche Babypflege gleichzeitig Liebe und Geborgenheit, um sich in seiner Welt wohl zu fühlen

Babypflege, Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Baby einmal in Ruhe zu betrachten: Seine Haut ist samtig-weich, viel zarter und deshalb auch noch empfindlicher als die Haut eines Erwachsenen. Noch fehlt dem Kind die schützende Hornhautschicht, auch der natürliche Säuremantel der Haut ist noch nicht genügend ausgebildet, um Bakterien und Viren abzuwehren.

Babypflege von Kopf bis Fuß, Körperkontakt gibt Geborgenheit

Babys Haut ist dünner als die Erwachsener. Das bedeutet, sie ist empfindlicher gegenüber Umweltreizen und auch empfänglicher für Berührungen.

Die Haut ist in den ersten Monaten Babys wichtigstes Sinnesorgan, es erfühlt seine Welt. Der Körperkontakt zu seinen Eltern vermittelt ihm die Geborgenheit, die es für seine geistige Entwicklung dringend braucht. Unter diesen beiden Aspekten sollte man auch die Babypflege betrachten:

Das Kind braucht Sauberkeit und Hygiene, um sich gesund zu entwickeln. Und das Kind bekommt durch eine zärtliche Pflege gleichzeitig Liebe und Geborgenheit, um sich in seiner Welt wohl zu fühlen. Deshalb kann und sollte man nicht rein theoretisch an das Thema „Babypflege“ herangehen, sondern dabei auch auf seine Gefühle vertrauen.

 

Das Baden

Babys müssen nicht täglich gebadet werden, zwei- bis dreimal in der Woche genügen. Dazu müssen Sie einige Vorbereitungen treffen:

Der Raum sollte eine Temperatur von etwa 24 Grad haben, das Wasser ist mit 36 bis 37 Grad (mit dem Badethermometer nachmessen) richtig temperiert.

Zuerst taucht man die Füßchen ins Wasser, dann den übrigen Körper. Reinigen Sie das Baby sanft mit einem (kochfesten) Waschlappen und zwar von oben – vom Kopf – bis unten – zu den Füßen.

Seife und Shampoo sind für kleine Babys noch völlig überflüssig, besser sind natürliche Badezusätze.

 

Natürlicher Badespaß

Babys brauchen noch keine Schaumbäder, der schaumige Spaß wird erst etwa mit sechs Monaten interessant. Besser sind natürliche Badezusätze:

Mischen Sie einen Esslöffel süßes Mandelöl (aus der Apotheke) mit einem Esslöffel Honig und stellen Sie so einen sanften Badezusatz her. Vor jedem Bad frisch angerührt und im warmen Wasser aufgelöst, pflegt er Babys Haut und schützt vor dem Austrocknen.

Badezusätze wie Kamille und Eichenrinde helfen immer dann, wenn Babys Po wund und gerötet ist.

Außerdem: Schafgarbe hilft gegen Bauchweh und Lavendel beruhigt.

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Um das Baby beim Baden sicher zu halten, fassen Sie hinter dem Nacken her den Oberarm, die andere Hand stützt den Po

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Dann tauchen Sie das Baby vorsichtig mit den Füßen zuerst ins Wasser

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Um das Kind zu drehen, fassen Sie mit der freien Hand unter den Bauch, mit der anderen unter den Arm

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Eine andere Möglichkeit, das Baby umzudrehen: Sie legen es hinüber auf Ihren freien Arm

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Nach dem Baden hüllen Sie das Baby vorsichtig in ein großes Badetuch. Für das Köpfchen sollten Sie dabei eine Ecke vorsehen

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Nachdem Sie das Baby sorgfältig abgetrocknet haben, wird es wie gewohnt angezogen

Ein Bad sollte circa fünf Minuten dauern, anschließend wickeln Sie das Baby in ein weiches, großes Badetuch und tupfen es sanft trocken (nicht rubbeln). Vor allem die Hautfalten (an Armen, Beinen und Po) müssen gut getrocknet werden.

 

Die tägliche Wäsche

An den Tagen, an denen kein Bad angesagt ist, genügt eine „Katzenwäsche“: Mit einem warmen Waschlappen reinigen Sie Babys Gesicht, Ärmchen und Hände. Die Ohren reinigen sich selbst, Sie sollten lediglich das Ohrenschmalz (gelbbräunlich) mit einem Zellstofftuch wegwischen, wenn es aus dem Ohr herauskommt. Wattestäbchen sind tabu, da sie Babys empfindliche Ohren schädigen können.

 

Die Pflege des Windelbereichs

Der Po und der Genitalbereich des Babys werden nach jedem Wickeln gesäubert. Fürs Grobe verwenden Sie zunächst ein Zellstofftuch und anschließend dann einen feuchten, warmen Waschlappen. Die praktischen Öl- oder Feuchttücher sollte man erst bei etwas älteren Kindern (ab fünf Monate) einsetzen, da in dem feuchten Klima der Behälter Bakterien besonders gut gedeihen.

Puder und Creme braucht ein gesunder Babypo nicht, nur wunde Pos brauchen besondere Pflege. Scheide und Penis reinigen sich selbst.

Bei Mädchen muss man allerdings schon darauf achten, dass die Hautfalten der Schamlippen sauber sind, und geputzt wird natürlich immer von vorne nach hinten.

Bei Jungen lässt sich die Vorhaut nicht über den Penis zurückschieben – das ist normal, bitte nicht daran herumziehen.

 

Das Haarewaschen

Babys haben zumeist noch wenig Haare, die in den ersten Wochen keine spezielle Pflege brauchen, denn man wäscht sie automatisch in der Badewanne mit. Erst später, wenn der Haarschopf voller wird, kann man sie mit mildem Babyshampoo (etwa einmal in der Woche) waschen.

Achten Sie darauf, dass dem Kind kein Shampoo oder Wasser in die Augen kommt. Wenn die Kinder etwas älter sind, wird das Haarewaschen leider fast zum Problem und gibt Anlass zu Geschrei.

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Babypflege. Beim Waschen des Babys reinigen Sie Gesicht, Ärmchen und Hände mit einem warmen Waschlappen

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Babypflege. Anschließend wird das Baby sanft abgetrocknet

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Babypflege. Wenn es kühl ist, sollten Sie das Baby obenherum vollständig anziehen, bevor Sie den Genitalbereich waschen

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Babypflege. Den Windelbereich reinigen Sie zunächst grob mit einem Zellstofftuch und anschließend mit einem Waschlappen

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Babypflege. Ein wunder Babypo wird zusätzlich mit Creme versorgt

 

Wunder Po – das hilft

Urin und Stuhl reizen natürlich die Babyhaut, der Po wird deshalb leicht wund. Gerötete Hautpartien reinigt man besonders vorsichtig mit Wasser und tupft sie trocken. Ist es besonders schlimm, kann man den Windelbereich auch trockenföhnen (in 50 cm Abstand auf niedrigster Stufe).

Noch ein paar Tipps:

Häufiger die Windeln wechseln und wenn möglich das Kind auch mal ohne Windeln strampeln lassen.

Ist die Haut stark angegriffen, hilft eine feuchtigkeitsabweisende Zinkpaste. Zusätzlich kann der Po vorher mit einer Wundsalbe dünn eingecremt werden.

Sehr oft steckt eine Pilzinfektion hinter einem hartnäckigen Wundsein, dann müssen Sie zum Kinderarzt.

 

Das Schneiden von Finger- und Fußnägeln

Dazu brauchen Sie eine spezielle Babynagelschere mit abgerundeten Spitzen. Die Nägel müssen etwa alle acht bis zehn Tage nachgeschnitten werden. Es passiert ziemlich häufig, dass Eltern dabei Ihre Kinder ungewollt verletzen, deshalb ist besonders große Vorsicht geboten. Gegen Verletzungen hilft Wundsalbe oder Wundpuder. Es wird manchmal empfohlen, den Kindern im Schlaf die Finger- und Fußnägel zu schneiden. Aber vielleicht ist solch eine komplizierte Aktion bei Ihrem Kind ja nicht nötig.

 

Das Reinigen von Augen und Nase

Sind die Augen verklebt, so reinigt man sie am besten mit einem Zellstofftuch, das mit abgekochtem Wasser oder Augentrosttee getränkt ist. Die Nase reinigt sich – so wie die Ohren – von selbst, man kann das Ganze nur durch vorsichtiges Streichen über die Nasenflügel nach unten unterstützen. Dabei nur das Sichtbare entfernen. Absolut unnötig und manchmal sogar gefährlich ist dagegen das „Absaugen“ von Nasensekret durch kleine Pumpen und Schläuche.

 

Babypflege, Nabelpflege

Nach der Geburt wird die Nabelschnur sorgsam abgeklemmt. Der etwa fünf bis sechs Zentimeter lange Nabelschnurrest trocknet ein und fällt von ganz alleine ab. Bis die Nabelwunde allerdings ganz verheilt ist (nach circa zehn bis vierzehn Tagen), muss sie sorgfältig gepflegt werden.

Die klassische Pflege (trockene Methode) sieht vor, dass der Nabelrest mit antiseptischem Puder bestäubt und mit einer sterilen Mullkompresse bedeckt wird. Die Nabelbinde wird so gewickelt, dass immer die Hälfte der vorherigen Lage noch zu sehen ist.

Die neue Pflege wird auch als „offene“ Methode bezeichnet, dabei wird der Nabel nicht mehr verbunden, sondern mit einer speziellen Lösung eingepinselt.

Früher galt ohne Ausnahme die Pflege-Regel, dass Babys mit nicht abgeheiltem Nabel auch nicht gebadet werden dürfen. Heute wird das nicht mehr so streng gehandhabt, es darf gebadet werden.

Beim Wickeln ist es wichtig, dass die Windel nicht den Nabelbereich berührt. Das heißt, das Baby wird relativ straff (aber unterhalb des Nabels) gewickelt, sodass Urin oder Kotreste nicht mit dem Nabel in Berührung kommen können.

Ist der Nabelschnurrest abgefallen, wird die zurückgebliebene Wunde einmal täglich mit einem sterilen Tupfer oder einem Wattestäbchen mit abgekochtem Wasser ausgewischt und dann gepudert.

In einigen Fällen rötet oder entzündet sich der Nabelbereich trotz aller Pflege. Dann sollten Sie mit dem Kinderarzt sprechen.

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Babypflege. Nach der Geburt wird die Nabelschnur abgeklemmt

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Babypflege. Bei der klassischen Nabelpflege wird der Nabelrest mit antiseptischem Puder bestäubt und mit einer Mullkompresse abgedeckt

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Babypflege. Anschließend wird die Nabelbinde – in jeder neuen Lage leicht versetzt – gewickelt

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Babypflege. Zum Schluss bindet man seitlich eine Schleife

 

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